Rezension

Tolle Idee mit leider verschenktem Potential

Bitten -

Bitten
von Jordan Stephanie Gray

Die Grundidee des Buches und die Thematik Werwölfe hat mich zunächst sehr angesprochen. Leider hat mich das gesamte Buch über nicht wirklich gefesselt.

Inhalt:

Vanessa Hart und ihre beste Freundin werden nach einer Strandparty von einem Wolfsrudel angegriffen. Vanessa überlebt ganz knapp, ihre Freundin erliegt noch vor Ort ihren Verletzung. Doch bei dem Wolfsrudel handelt es sich nicht um normale Wölfe, sondern um Werwölfe. Und so verwandelt sich auch Vanessa durch den Biss in einen Werwolf. Fortan lebt sie am magischen Hof der Werwölfe und setzt alles daran die Mörder ihrer besten Freundin zu finden. Während sie versucht den Mord aufzudecken, gerät sie immer tiefer in die Machenschaften am Hof, an dem nichts so ist, wie es zu sein scheint. Als Gebissene ist sie eine Außenseiterin und dennoch nähert sie sich immer mehr dem Prinzen des Hofes, Sinclair Severin an. Aber auch er hat mit den strikten Vorgaben am Hof und seinen Verpflichtungen als angehender König zu kämpfen. Bis sich die Lage am Hof immer weiter zuspitzt und Vanessa erneut um ihr Leben bangen muss.

 

Meinung:

Die Grundidee des Buches und die Thematik Werwölfe hat mich zunächst sehr angesprochen. Leider hat mich das gesamte Buch über nicht wirklich gefesselt. Dies lag zum einen am Schreibstil. Teilweise sehr detailliert und genau, teilweise unglaublich sprunghaft und zusammenhanglos, sodass ich mehrfach einen Absatz doppelt lesen musste und immer noch nicht genau wusste, wie die Handlung nun so kommen konnte. Auch die Dialoge haben stellenweise für mich nicht zusammengepasst, sodass ich nah diversen Kapiteln mehr Fragezeichen im Kopf hatte, als zuvor. Mit der FMC Vanessa wurde ich leider ebenfalls nicht wirklich warm. Sie ist getrieben von Rache aufgrund des Mordes an ihrer Freundin und dennoch sehr sprunghaft und naiv in ihrer Handlungsweise. Das mag eventuell am Alter von 17 Jahren liegen, allerdings hat mich ihr Verhalten häufig nur genervt zurückgelassen. Ich habe nicht gezählt, wie oft sie zu dem Schluss kommt, dass sie nicht nachgedacht habe. Ein oder zweimal ist das in Ordnung, aber es hat sich das gesamte Buch über so dargestellt, als würde sie aus ihren Fehlern nicht lernen. Das hat mich fast wahnsinnig gemacht beim Lesen. Weiterhin wirft sie sich ständig vor Schuld zu sein und leidet vor sich hin, auch das fand ich sehr anstrengend zu lesen, da hier keinerlei Entwicklung stattgefunden hat. Das Lösung des Rätsels um den Tod ihrer besten Freundin sowie die damit zusammenhängenden Geschehnisse, haben sich mir quasi bereits nach den ersten Kapiteln fast schon aufgedrängt. Es war daher durchaus anstrengend zu lesen, bis Vanessa endlich selbst darauf kommt. Dadurch hat sich der Verlauf der Geschichte ziemlich gezogen, auch wenn die genau Auflösung doch ein wenig überraschend war.

Darüber hinaus habe ich die Anziehung zwischen Vanessa und Sinclair, auch Sin genannt, nicht verstanden. Für mich ist hier der Funke zwischen den beiden nicht wirklich existent gewesen. Weiterhin gab es einige sehr seltsame Situationen zwischen Vanessa, Sinclair und Calix, die mich nur verwirrt zurückgelassen haben.

Sinclair als Love Interest von Vanessa ist mit zu blass geblieben. Er war mir einfach zu aalglatt und ohne wirkliche Tiefe. Seine Fürsorge habe ich ihm nicht abgenommen. Calix hingegen war mir sehr viel sympathischer und auch besser herausgearbeitet.

Neben dem Inhalt, haben mich vor allem die Rechtschreibfehler und auch die Ausdrücke in diesem Buch beim Lesen gestört. Bei der Formulierung von „Augen glühen so rot, dass sie fast schwarz sind“ war ich unglaublich irritiert. Das war eine Beschreibung, mit der ich kaum etwas anfangen konnte. Generell hat mich das Buch verwirrt zurückgelassen. Auch wenn das Buch am Ende mit einem Cliffhanger schließt, werde ich den zweiten Teil vermutlich nicht lesen.

Insgesamt waren die Grundidee des Buches und teilweise einige Absätze und Kapitel durchaus schön zu lesen, leider konnte mich jedoch der Großteil des Buches nicht überzeugen.