Rezension

Tolle Idee – schlechte Umsetzung

Little Secrets - Lügen unter Freunden - M. G. Reyes

Little Secrets - Lügen unter Freunden
von M. G. Reyes

Bewertet mit 2 Sternen

In diesem Jugendbuch geht es um sechs Jugendliche, die frühzeitig ihre Mündigkeit erhalten und gemeinsam in einem Haus am Venice Beach eine WG gründen. Jeder von ihnen verbirgt dabei vor den anderen ein Geheimnis.

Zunächst lässt sich sagen, dass die Idee hinter dem Roman grandios ist.
Der Klappentext verspricht viel Spannung und genau das habe ich deshalb erwartet. Leider wurden diese Erwartungen nicht erfüllt … Als eine brisante Lüge auffliegt, beginnt ein gefährliches Spiel, bei dem bald jeder nur seine eigene Haut retten will. Diese „brisante Lüge“ konnte ich während des Lesens leider nicht wirklich finden. Aber vielleicht ist das ja schon eine Aussicht auf den nächsten Band und dort müssen die Teenies ihre Haut retten? Für diesen Teil trifft dieser Satz meines Erachtens jedenfalls nicht zu und ist völlig unpassend.
Faszinierend war, dass jede/r der sechs WG-Mitglieder/innen einen ganz anderen Charakter mit eigenen Geheimnissen, Interessen und Wünschen verkörpert und diese doch sehr unterschiedlichen Menschen hier aufeinander prallen. Allerdings konnte ich zu keiner der Personen einen richtigen Zugang finden oder mich in sie hineinversetzen. Jedes Mal, wenn ich das Gefühl hatte, jetzt nimmt diese Person mich mit, wurde zu einem der anderen Protagonisten gewechselt und die Spannung war verflogen. Erst am Schluss hatte ich das Gefühl, dass die Einleitung endlich vorüber war und ich konnte zumindest zu Grace und John-Michel einen Draht entwickeln, nur um dann inhaltlich vom Ende überrascht zu werden. Es wäre besser gewesen, wenn das Buch einfach dicker ausgefallen wäre und man direkt einen vollständigen Roman mit Einleitung, Hauptteil und Schluss gehabt hätte und nicht ein Band (wie es mir vorkam) im Grunde nur Einleitung ist...

Zusammenfassend war diese Geschichte ein netter Zeitvertreib, aber nicht mehr, da mir die Spannung gefehlt hat und die Charaktere zu oft wechselten.