Rezension

Tolle Jugendliteratur mit kleinen Schwächen!

Liebe ist so scheißkompliziert - Sabine Schoder

Liebe ist so scheißkompliziert
von Sabine Schoder

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover ist für eine Begriffe trotz der pinken dicken Buchstaben wenig aussagekräftig und würde in der Buchhandlung wohl eher nicht meine Aufmerksamkeit erregen können.

Die kurze Inhaltsangabe jedoch hat meine Neugier dann doch geweckt. Auch wenn diese kurze Zusammenfassung ein wenig irreführend verstanden werden könnte oder von mir auch tatsächlich verstanden worden ist, geht dieses Buch dann doch in eine völlig andere Richtung als anfangs gedacht. Wer hier eine erotisch angehauchte Geschichte erwartet, ist definitiv verkehrt, vielmehr handelt es sich bei diesem Buch um das Genre Jugendliteratur. Themen wie Drogen(missbrauch), Alkohol, Suizid, Mobbing u. ä. werden angesprochen, jedoch nicht wirklich mit Tiefgang erörtert.

Einige der anderen Rezensionen stellen fest, dass das Thema Drogen nicht ernsthaft genug ausgeführt bzw. dass der Eindruck vermittelt wird, dass der Konsum von Drogen keine Konsequenzen bzw. keine Auswirkungen hat. Dem kann ich nicht widersprechen, dennoch erkläre ich mir diese Tatsache damit, dass all diejenigen, die dieses Buch lesen, hoffentlich alt genug sind und wissen, was Drogen alles anrichten und welche Auswirkungen diese haben können. 

Der Schreibstil der mir bis dato unbekannten Autorin ist locker und leicht verständlich, zwischendurch immer mal wieder gespickt mit einer Prise schwarzem Humor und Sarkasmus. Diese Mischung hat mir persönlich außerordentlich gut gefallen, sodass mir das Lesen von der ersten Zeile an sehr viel Spaß gemacht hat. Aufgrund dessen konnte ich mich ohne Probleme in die Geschichte rund um die Hauptprotagonistin Nele einfinden und mir sämtliche Situationen bildlich vor Augen halten. Auch die Nebencharaktere dieses Buches sind mir durch die Bank eigentlich alle sympathisch, auch wenn mir Neles kleine Schwester hin und wieder ganz schön auf die Nerven geht. 

Gegen Mitte/Ende des Buches gibt es dann die eine oder andere überraschende Wende, mit der ich nicht gerechnet hätte. Hier bleibt festzuhalten, dass ich mir – gerade in Bezug auf Jerome – mehr Tiefgang bezüglich seiner Vergangenheit gewünscht hätte. Seine Problematik wird für meine Begriffe nicht ausgiebig genug thematisiert, was ich im Nachhinein sehr schade finde.

Fazit:
Trotz meiner Anmerkungen hat mir dieses Buch wirklich gut gefallen und ich kann hier eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen!