Rezension

Tolle Liebesgeschichte mit emotionaler Tiefe

Scorched - Jennifer L. Armentrout

Scorched
von Jennifer L. Armentrout

Scorched ist die Fortsetzung von Frigid, kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da beide Bücher in sich abgeschlossen sind. Diesmal geht es um Tanner und Andrea, die man in Frigid bereits kurz kennenlernen durfte. Beide kriegen sich ständig an die Köpfe, können aber auch nicht ohne einander. Während eines gemeinsamen Urlaubs mit Kyler und Sydney kommen sie sich schließlich näher. Doch Andrea fällt es nicht leicht, jemanden an sich heranzulassen, hat sie doch ihre ganz eigenen Probleme.

Geschrieben wird hier abwechselnd aus der Sicht von Andrea und Tanner. Beide Charaktere mochte ich sehr gerne, da sie vor allem viel Tiefe und Menschlichkeit zeigen. 

Andrea eilt ein gewisser Ruf voraus. Als Tochter reicher Eltern wird sie meist nur aufs Oberflächliche reduziert. Sie bemüht sich jedoch auch nicht, ihren Mitmenschen das Gegenteil zu beweisen, geht gerne auf Partys und schaut auch mal zu tief ins Glas. Auf andere wirkt sie sehr taff und schlagfertig, doch Tanner durchschaut diese Maskerade und sieht, dass Andrea einiges an Ballast mit sich herum schleppt. Andrea jedoch weiß nicht, wie sie mit ihren Problemen umgehen soll und es fällt ihr schwer, sich anderen zu öffnen.
Tanners Wandlung vom überheblichen Playboy zum einfühlsamen Mann fand ich sehr bewundernswert. Er steht Andrea zur Seite und ist sehr geduldig mit ihr. Allerdings fand ich sein plötzliches Interesse an ihr etwas vorschnell. Zwar hat sich schon eine ganze Zeit etwas zwischen ihnen angebahnt, doch von einem Moment auf den nächsten, hat er sich plötzlich entschieden, sich um sie bemühen zu wollen, obwohl sie sich davor nur gekabbelt haben. Dieser plötzliche Umschwung in seinem Verhalten kam mir einfach zu plötzlich. Schade fand ich auch, dass er durch Andreas Probleme in den Hintergrund gedrängt wurde. Es ging die meiste Zeit um Andrea, über Tanner hat man nicht so viel erfahren.

Die zarte Annäherung zwischen Tanner und Andrea war wirklich schön mitzuverfolgen. Andrea öffnet sich immer mehr und zeigt auch ihre verletzliche Seite. Die lustigen Wortgefechte lockern die Stimmung jedoch immer wieder auf.
Neben der gelungenen Liebesgeschichte werden jedoch auch ernstere Themen wie übermäßiger Alkoholkonsum oder Suchtprobleme und der Umgang mit diesen angesprochen. Hier wird deutlich, dass schon die kleinsten Anzeichen auf ein ernst zunehmendes Problem hinweisen können und man sich nicht schämen sollte, Hilfe anzunehmen. Diese gewichtige Thematik verleiht der Geschichte emotionale Tiefe und zusätzliche Spannung.

Jennifer L. Armentrouts Schreibstil ist - wie von ihr gewohnt - fesselnd aber dennoch humorvoll und leicht. Ich bin gespannt, was sie sich noch so alles ausdenkt.