Rezension

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Tolle mitreißende Geschichte

Die Wanderhure - Iny Lorentz

Die Wanderhure
von Iny Lorentz

Inhalt:

Wir schreiben das Jahr 1410 und befinden uns in Konstanz, Deutschland.
Die junge Marie, Tochter eines Bürgerlichen, steht kurz vor ihrer arrangierten Heirat. Da ihr Vater mit seinem Geschäft ziemlich viel Gewinn abwirft und die Mitgift dementsprechend hoch ist, hat Graf Ruppert um ihre Hand angehalten. 
Marie ist allerdings gar nicht wild darauf, schon zu heiraten. Sie fühlt sich nicht reif dafür und vor allem fühlt sie sich zu dem Grafen kein bißchen hingezogen. Mit ihrem Kindheitsfreund Michel sieht das schon anders aus, allerdings ist er von einem niedrigerem Stand und Kann Marie so nicht ehelichen. Der Kontakt der beiden wurde daher unterbunden.
Dann kommt das große Entsetzen, als der Heiratsvertrag unterschrieben ist: Der Graf klagt an, dass Marie keine Jungfrau mehr wäre und sie und ihr Vater Betrüger seien. Er lässt sie einsperren und vergewaltigen, woraufhin Marie als Hure aus der Stadt Konstanz vertrieben wird. 
Nun steht sie also da, mit nichts und wieder nichts. Kurz vor dem sterben wird sie von der Wanderhure Hiltrud aufgenommen und gesund gepflegt.
 Doch schon bald muss Marie sich entscheiden, wie ihr Leben weiter gehen soll. Sie sieht keinen anderen Ausweg und schlägt selbst den Weg als Hure ein.
Doch ihre Gedanken drehen sich nur um eines: Rache an Graf Ruppert

Persönliche Meinung:

Schon länger habe ich das Buch im Auge gehabt. Zuletzt, da meine Schwiegermama es gelesen hat und sehr begeistert war. Den Film hatte ich nie gesehen und so wusste ich noch absolut gar nicht, was auf mich zu kommt.
Da das Buch auch sehr viele schlechte Bewertungen hat, war ich doppelt gespannt.
Schon auf den ersten Seiten wusste ich, dass ich dieses Buch lieben werde. Der Schreibstil hat mich sofort gefesselt und auch Marie habe ich sofort ins Herz geschlossen. Es ging gleich am Anfang spannend zur Sache und ich musste einfach immer wissen, wie es mit Marie nun weiter geht.
Natürlich beinhaltet das Buch auch das Thema Sex, auch recht häufig. Dieses wurde ja in vielen Bewertungen bemängelt, wo ich mich dann frage, was die Leute denn von einem Buch erwarten, dass sich WanderHURE nennt. Nur kuscheln? Also mir war schon vorher klar, um was geht und dass dies auch mal brutal, ja sogar abstoßend sein kann. Es gehört zur Geschichte einfach dazu und ist ein wichtiger Bestandteil. Wer sowas also gar nicht haben kann, sollte nicht zu dem Buch greifen.
Die Geschichte ist teilweise recht leicht und durchgehend in einem einfachen Stil geschrieben, was ich persönlich aber ziemlich angenehm finde. Da ich immer noch nicht so erprobt bin in dem Genre, darf es gern leicht zu lesen sein.
Ob das Buch jetzt super recherchiert war, was den geschichtlichen Hintergrund angeht, kann ich nicht sagen. Ich bin einfach nicht so der Geschichtsnerd und mir fällt daher eher seltener auf, ob da was nicht stimmen kann.
Fazit und Bewertung:

Ein durchweg unterhaltsames und spannendes Buch, was kleine Durststrecken hat, die aber schnell vorbei gehen.
Der Schreibstil ist einfach, aber gut und man möchte das Buch kaum aus der Hand legen.
Ich kann es auf alle Fälle empfehlen und auch wieder Historik Einsteigern empfehlen.

Daher vergebe ich 4,5