Rezension

Tolle neue Ideen, leider nur mäßige Umsetzung

Lieber Tod als Teufel
von Amber Benson

Bewertet mit 3 Sternen

Calliope Reaper Jones führt ein beschauliches Leben, welches sie sich hart erkämpft hat. Durch einen Vergessenszauber hat sie all die Dinge aus ihrem Leben verbannt, die sie am liebsten vergessen würde. Sie staunt jedoch nicht schlecht, als eines Tages Jarvis, die rechte Hand ihres Vaters vor ihr steht, denn genau die Familie gehört zu den Dingen, die sie eigentlich aus ihrem Leben verbannt hat. Callies Familie ist nicht einfach nur anstrengend und nervig, nein. Ihr Vater ist der Tod persönlich und sorgt für das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse. Jarvis berichtet jedoch, dass der Tod persönlich sowie sein gesamter Mitarbeiterstab entführt wurden. Einzig Callie kann die Familie jetzt noch retten und soll die Geschäfte weiterführen.  

Nach anfänglichen Zweifeln macht sich Callie als engagiert an die ihr auferlegten Aufgaben, um die Stelle des Todes anerkannt zu bekommen. In die Quere kommt ihr dabei unter anderem der unverschämt gutaussehende Daniel. Er ist der Protége des Teufels und hat es selber auf den Job vom Tod abgesehen. Da hilft es natürlich nicht, dass sie sich zu Daniel besonders hingezogen fühlt. Nur gut, dass sie bei der Erfüllung der Aufgaben Unterstützung durch ihre jüngere aber unverschämt schlaue Schwester Clio erhält sowie von der indischen Todesgöttin Kali, die immer dann auftaucht, wenn schon alles verloren erscheint.

Der Schreibstil ist recht flüssig und angenehm, die Geschichte jedoch manchmal recht konfus und unstrukturiert. Zu den Personen lässt sich nur schwer eine Beziehung aufbauen und besonders Callie entpuppt sich als eine recht nervige Person. Auf der einen Seite taff und um kein Schimpfwort verlegen, zergeht sie im Selbstmitleid. Die anderen Personen  bleiben eher flach und farblos. Einzig die Göttin Kali kann durch Witz und Sarkasmus überzeugen. Die Geschichte an sich bietet viel Potential, ist zeitweilig jedoch nicht voll ausgebaut worden.  Unklarheiten in der Handlung sowie Witze, die ins leere Verlaufen, schmälern sicherlich das Lesevergnügen an so mancher Stelle, aber im Großen und Ganzen weißt die Geschichte ein paar nette neue Ideen auf.