Rezension

Tolle Protagonisten, etwas viele Klischees, aber eine spannende Handlung

Mister Perfekt
von Linda Howard

Bewertet mit 4 Sternen

Vier Freundinnen erstellen bei einem Feierabend-Bier eine Liste. Dort beschreiben sie den, ihrer Meinung nach, perfekten Mann. Neben „treue“ wünschen sie sich auch gewisse optische Merkmale. Die Liste sollte eigentlich privat bleiben, doch Marci, eine der vier kann sich nicht beherrschen und so landet die Liste zuerst in der Hauszeitung des Unternehmens in dem alle vier arbeiten, wird dann von der Lokalpresse aufgenommen und bald bekommen sie sogar eine Einladung zu „Good Morning America“. Von allen Seiten kommt das unterschiedlichste Feedback, sie werden sowohl gelobt als auch verteufelt und angefeindet. Nie hätten sie aber gedacht, dass es jemanden gibt, für den die Liste ein Grund ist zu töten, die Verfasserinnen zu töten.

Aus einem Spaß wird tödlicher Ernst.

 

 

Das Buch ist überwiegend aus der Sicht von Jaine geschrieben. Sie ist erst vor kurzem in ein Haus gezogen und liegt seitdem im Dauerstreit mit ihrem Nachbarn. Kompliziert wird es, als zwischen ihnen nicht nur die Fetzen, sondern auch die Funken fliegen. Sie ziehen einander an wie Magnete. 

Als Marci ermordet wird, ist es Sam, der Jaine beisteht. Der Polizist erkennt die Gefahr, in der die drei verbliebenen Freundinnen schweben. Vor allem möchte er aber Jaine beschützen, denn ihm ist klar, dass sie die Eine ist und er möchte sie auf keinen Fall verlieren.

 

Der Mörder hasst Frauen, vor allem Frauen, wie die vier Freundinnen. In seinen Augen sind sie unrein, Schlampen und verdienen den grausamen Tod, den er ihnen angedeihen lassen will.

 

 

Ich bin zwiegespalten. Einerseits strotzt das Buch von Klischees und in meinen Augen verhalten sich die vier Freundinnen immer wieder ziemlich leichtsinnig und doof. Andererseits finde ich die Chemie zwischen Sam und Jaine richtig toll und die beiden gefallen mir zusammen immer besser, je mehr Zeit sie miteinander verbringen. 

 

Den Handlungsstrang rund um den Mörder fand ich sehr gut. Dessen Motiv, Vorgehen und Identität sind mal etwas ganz anderes. Natürlich kommt einem irgendwann ein Verdacht, aber man kann es nicht von Anfang an erraten und das gefällt mir immer sehr. Der Handlungsstrang macht das Buch kurz vor Schluss sehr spannend und ich finde das wirklich schön gelöst.

 

 

Fazit: Ich bin bei diesem Buch mal wieder zwiegespalten. Die vielen Klischees und die Handlungen des einen oder anderen Charakters haben mich immer wieder mal genervt, aber die Chemie zwischen Sam und Jaine war wirklich toll und ich konnte dadurch mit ihnen mitfiebern. 

Die vier Freundinnen waren alle sympathisch, aber man hat die anderen außer Jaine nur recht oberflächlich kennengelernt. Dadurch hat einen deren Verlust nicht erschüttert.

Das Buch hat es geschafft genug witzige Szenen einzubauen, um die Stimmung deutlich aufzulockern. Ich habe einige Male laut gelacht. 

Wären die Klischees nicht gewesen und das immer wieder mal leichtsinnige Verhalten einiger Charaktere, hätte das Buch von mir die volle Sternenanzahl bekommen. So hat es nur zu ganz knappen 4 Sternen gereicht.