Rezension

Tolle Story aus dem Reich der Finanzen

Die Erbin
von Simona Ahrnstedt

Bewertet mit 4 Sternen

Neureich und alter Adel treffen aufeinander - Kann das gutgehen?

„Die Erbin“ ist im Oktober 2015 im Egmont-LYX-Verlag erschienen und kostet 14,99 €. Das Taschenbuch umfasst 604 Seiten.

Das Cover sieht sehr edel aus, es zeigt eine Frau von hinten im Designer-Abendkleid vor der Kulisse einer nächtlichen beleuchteten Stadt. Ein richtiger Blickfang meiner Meinung nach. Die Innenseiten des Bucheinbands sind ebenfalls sehr edel gestaltet, sie zeigen einen Hafen mit Häusern dahinter, fotografiert bei Nacht. Ich nehme an, es ist Stockholm, da ich die Stadt aber nicht kenne, weiß ich es nicht.

Den Titel „Die Erbin“ kann ich auch nach der Lektüre des Buches nicht nachvollziehen, da Natalia de la Grip das mittlere Kind von 3 Geschwistern ist und somit von Haus aus klar ist, dass der Erbe des Familienvermögens das älteste Kind Peter de la Grip ist.

Natalia de la Grip entstammt einer schwedischen Adelsfamilie, sie hat einen älteren Bruder (Peter) und einen jüngeren (Alexander). Natalia ist eine sehr erfolgreiche Unternehmensberaterin, sie arbeitet aber nicht im familieneigenen Unternehmen Investum, sondern in einer anderen Firma. Ihr Traum ist es, einen Platz im Aufsichtsrat der familieneigenen Firma Investum zu erhalten und somit auch die Anerkennung ihres Vaters. Dieser (Gustav de la Grip) herrscht mit eiserner Hand über Investum und sieht Frauen nicht im Arbeitsleben, sondern zu Hause am Herd bzw. bei repräsentativen Pflichten.

David Hammar, sehr erfolgreicher junger schwedischer Risikokapitalgeber, lädt Natalia zu einem Mittagessen ein. Seine Absicht ist es, die Firma Investum zu übernehmen und er möchte seine Chancen ausloten, ob Natalia ihm eventuell ihre Stimme geben würde. Allerdings hat David nicht damit gerechnet, dass ihm Natalia so sympathisch ist und es nicht bei diesem einen Treffen bleibt. Denn seine eigentliche Absicht ist es, die Familie de la Grip zu zerstören, da er noch eine Rechnung damit offen hat.
David und Natalia treffen sich mehrfach und beginnen eine Beziehung. Dann geschehen allerdings einige unvorhergesehene Dinge, und die Beziehung wird auf eine arge Belastungsprobe gestellt. Im Verlauf des Buches erfährt man immer mehr Einzelheiten über David und seinen Ärger mit der Familie de la Grip, und auch Natalia muss mit einigen Widrigkeiten kämpfen, die nicht nur David, sondern auch ihre eigene Familie betreffen.

Meine Meinung:
Bücher, die im Finanzbereich angesiedelt sind, gibt es nicht so viele, ich dachte zuerst es wäre ein etwas trockener Stoff. Sehr schnell wurde ich aber eines Besseren belehrt, denn die Geschichte nahm rasch Fahrt auf und verleitete mich dazu, das Buch praktisch in einem Rutsch durchzulesen. Alle Personen waren gut ausgearbeitet und man konnte sich toll hineinversetzen. Immer wieder neue Überraschungen haben das Buch sehr kurzweilig und unterhaltsam gemacht, ich habe es mit Vergnügen gelesen und hätte gerne mehr davon. Möglicherweise gibt es ja eine Fortsetzung, denn auch um Peter oder Alexander ranken sich Geheimnisse, wo man ein neues Buch ansetzen könnte.
4 Sterne gibt es von mir für das Lesevergnügen von „Die Erbin“.