Rezension

Tolle und mitreißende Fortsetzung

I am Elektra -

I am Elektra
von Christian Handel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Handlung:

In einer nahen Zukunft, in der die Reichen und Privilegierten über Klone verfügen, gerät ein Experiment schrecklich außer Kontrolle …

Früher war Elektra Hamiltons Welt perfekt: reich, privilegiert, sorgenfrei. Doch als Elektra an diesem Morgen die Augen aufschlägt, ist alles anders. Zwar findet sie sich in der vertrauten Umgebung ihres luxuriösen Ferienhauses wieder, aber in ihrer Erinnerung klaffen große Lücken. Nachts kommen furchtbare Albträume dazu. Ihre Familie sorgt sich scheinbar rührend um sie, doch sie verheimlicht ihr auch etwas. Die Wahrheit ist viel schrecklicher, als sie sich hätte träumen lassen: Elektra befindet sich im Körper ihres Klons. Doch kann sie damit wirklich weiterleben?

 

Meinung:

Das Cover gefällt mir total gut, es ist sehr schön und ansprechend gestaltet und gefällt mir mindestens genauso gut wie das von “Becoming Elektra“. Wie auch bei dessen Cover ist hier zweimal dieselbe Person, nämlich Elektra, abgebildet, was den Zusammenhang mit den Klonen verdeutlichen soll. Dadurch wirkt das Cover sehr aussagekräftig und die Farbtöne lassen es sehr edel wirken. Es ist eher schlicht gestaltet, doch sehr ansprechend und definitiv ein Eyecatcher. Die goldene Schrift passt richtig gut zur dunkelblauen Hintergrundfarbe und ich finde auch, dass der Titel richtig gut passt. Das Cover hat mich jedenfalls gleich angesprochen und ich finde es richtig schön.

Der Schreibstil gefällt mir ebenfalls total gut, er ist flüssig, mitreißend und die Geschichte lässt sich leicht lesen, alles, was ein guter Schreibstil eben braucht. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir ebenfalls sehr leicht. Da ich erst vor kurzem "Becoming Elektra" noch einmal gelesen habe, hatte ich keine Anschlussprobleme und die Zusammenfassung von den Geschehnissen aus dem ersten Teil auf den letzten Seiten finde ich super! Aber man sollte den Inhalt eigentlich auch ohne "Becoming Elektra" verstehen können. Erzählt wird die Geschichte größtenteils aus der Ich-Perspektive von Elektra, aber auch eine andere Person kommt überraschenderweise häufig zu Wort, deren Name ich an dieser Stelle aber nicht verraten möchte, da es den Überraschungseffekt zerstören würde.

“Becoming Elektra“ hatte definitiv Suchtpotenzial und ich war sehr traurig, als es hieß, dass es keinen zweiten Teil geben würde, denn das Ende war mir persönlich zu offen. Deshalb habe ich mich total gefreut, als der Autor eine Fortsetzung veröffentlich hat, denn so konnte ich noch einmal in diese beklemmende und hochspannende Atmosphäre eintauchen, die mir im ersten Teil so gut gefallen hat! Das Buch startet sehr spannend und ist auch anders als der erste Teil aufgebaut, was mir sehr gut gefallen hat, denn so wurde es abwechslungsreicher. Nach einer gewissen Zeit konnte ich das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen, ich war so gefesselt und gefangen in dieser Geschichte und wollte nicht, dass diese ein Ende nimmt! Natürlich habe ich schon gehofft, dass ,,der Böse seine Strafe erhält“, aber ich wollte einfach nicht, dass es dann vorbei ist, weshalb ich das Buch häppchenweise gelesen habe.

Die Idee mit den Klonen war sowohl interessant als auch gruselig, denn soo unwahrscheinlich ist dieses Szenario nicht einmal. Viele Stellen haben mir eine Gänsehaut bereitet und waren sehr spannend und fesselnd geschrieben. Und an vielen Stellen war ich wirklich entsetzt, wie mit den Klonen umgegangen wurde. Sind sie wirklich weniger wert als ,,echte“ Menschen, obwohl sie genau gut denken, fühlen und leiden können? Ist das mit den Klonen überhaupt moralisch vertretbar? Das Ende fand ich toll, es rundet das Buch perfekt ab und ich hätte mir nichts Besseres wünschen können.

Ich fand es total interessant, dass nun die echte Elektra das Buch erzählt, denn auf sie war ich besonders gespannt! Allerdings bin ich bis zum Ende nicht ganz mit ihr warm geworden, sie flucht auch ziemlich oft, aber das kann man aufgrund ihrer Lage schon gut nachvollziehen: Im Körper eines Klons zu erwachen, einfach gruselig! Ich konnte deshalb ihre Gefühle eigentlich sehr gut nachvollziehen. Und irgendwie hat sie ihr Verhalten so authentischer gemacht, aber es fiel mir schwerer, eine emotionale Bindung zu ihr aufzubauen wie mit Isabel in “Becoming Elektra“. Ihre Entwicklung gefiel mir allerdings sehr, dass sie die Klone mit anderen Augen betrachtet, deshalb wurde sie mir dann immer sympathischer. Gut gefallen haben mir einige Nebencharaktere wie Hektor und Sabine. Diese kamen mir aber fast etwas zu kurz und ich hätte gerne etwas mehr von ihnen gehabt.

 

Fazit:

Ich bin so froh über die Fortsetzung, die mich wieder mega begeistern konnte! Deshalb gibt es von mir 4,5 Sterne!