Rezension

Tolle Unterhaltung!

Wie erobert man einen Duke?
von Julia Quinn

Daphne Bridgerton ist bereits seit zwei Jahren im heiratsfähigen Alter - höchste Zeit also, dass sie einen Ehemann wählt. Daphnes Mutter versucht ihr Bestes ihre älteste Töchter unter die Haube zu bringen, aber der Richtige scheint einfach nicht dabei zu sein.
Bis der Duke of Hastings nach langer Abwesenheit wieder in London erscheint. Der Duke hat ein Geheimnis und vorgenommen, sich niemals zu verlieben und schon gar nicht zu heiraten. Die Mütter aller heiratsfähigen Töchter lassen Simon jedoch nicht in Ruhe und so formen er und Daphne einen Plan, der beiden die heiratswütigen Mütter bzw. die unangemessenen Verehrer vom Hals hält.
Doch wie immer kommt es anders als man denkt und Daphne merkt schnell, dass sie doch mehr für den Duke empfindet als zuerst gedacht.

Vorweg gesagt, Wie erobert man einen Duke? ist keine besonders anspruchsvolle Lektüre - der Schreibstil ist einfach gehalten, die Handlung einigermaßen vorhersehbar. Aber um eine Geschichte voller überraschender Wendungen geht es bei dieser historischen Romanze auch nicht. Es ist ein Buch, das eine perfekte Ausflucht vor der Wirklichkeit bietet; ein Buch, das einen vor Freude an der Geschichte aufseufzen lässt; ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann, weil es einfach so schön ist.
Man merkt bereits, Wie erobert man einen Duke? hat mir besonders gut gefallen.

Die Protagonistin Daphne Bridgerton ist von der ersten Seite eines: nämlich schlichtweg sympathisch. Sie hat Humor und ist kein stilles Mäuschen, sondern ab und zu regelrecht frech. Das liegt vielleicht an ihren drei älteren Brüdern, vor denen sie sich immer wieder behaupten muss. Aber so sehr diese Brüder sich gegenseitig und Daphne immer wieder necken, trotzdem steht die Familie für sie an erster Stelle und sie würden alles für ihre jüngere Schwester tun. Dieser Familienzusammenhalt ist wirklich schön zu lesen, auch wenn, was den Beschützer-Instinkt betrifft, das ein oder andere Mal etwas übertrieben wird. Aber diese Geschichte spielt nun mal im 19. Jahrhundert und ohne diesen Aspekt wäre sie auch nur halb so schön.
Und auch nur halb so lustig. Denn was Wie erobert man einen Duke? zu etwas ganz Besonderem macht ist der Humor. Der Schreibstil ist zwar recht simpel gehalten, aber teilweise mit einer sarkastischen Note versetzt. Zusätzlich sind einige Szenen zwischen Daphne und Simon sehr amüsant, was einerseits von Daphnes Unerfahrenheit mit Männern herrührt, andererseits von ihrer Schlagfertigkeit. Aber das größte Grinsen hat einen doch Violet Bridgerton auf die Lippen gezaubert. Die Mutter von Daphne ist im Umgang mit ihren insgesamt acht Kindern einfach klasse und hat vor allem ihre drei ältesten Söhne ordentlich im Griff.

Simon wirkt zunächst wie der typische, grummelige Adelige, der nichts mit Frauen zu tun haben möchte. Aber dieses Verhalten hat einen ganz bestimmten Grund über den man von vornherein aufgeklärt wird. Der Leser wird über Simons Vergangenheit nicht im Dunkeln gelassen und kann sein Verhalten demnach genau nachvollziehen.
Daphne macht im Laufe des Buches eine gewaltige Entwicklung durch, was sie noch sympatischer und echter erscheinen lässt: Mit Daphne möchte man am liebsten befreundet sein.

Der Einstieg in Wie erobert man einen Duke? war etwas langsam, aber sobald ich richtig in der Handlung drin war, wollte ich dieses Buch nicht mehr hergeben. Man wünscht Daphne und Simon nur das Beste und kann nicht aufhören zu hoffen, dass sie ihr gemeinsames Glück finden werden.
Eine wunderschöne historische Liebesgeschichte, die den Leser zum Lachen bringt und durch schlichtweg sympatische Charaktere glänzt.