Rezension

Tolle Unterhaltung, trotz Längen.

Die Arena - Stephen King

Die Arena
von Stephen King

Bewertet mit 3 Sternen

Neugierig  war  ich ja schon sehr, als  ich vor ein paar Jahren den Trailer  zur Sendung Under the Dome sah, auch die ersten beiden Folgen, die ich mir  damals  anschauten, machten bei  mir  einen recht  guten Eindruck, dass  ich  mir  damals  das Buch  kaufte und es  zuerst  lesen wollte, und dann im Anschluss die Serie  schauen.  Doch sollte  noch es  noch einige Monate  dauern,  bis ich das Buch mit vollem Ernst  in meine Hände  nahm, um es  zu lesen. Und das hatte einen einfachen Grund: die Dicke  des Buches!  Mit  seinen 1.280 Seiten ist  Die Arena  nicht  gerade eine Wochenendlektüre und das schreckte  mich einige Monate ab, das Buch  in die Hand  zu nehmen, doch als ich dann  mitFriedhof der Kuscheltiere vor ein paar Monaten fertig war, hatte  ich noch einmal  Lust auf einen Stephen King  bekommen und  dachte  mir, warum es  nicht  einfach mit Die Arena  versuchen?  Ich  hatte auch ein wenig Angst, dass  das Buch  sich wie Der Anschlag  an manchen Stellen  ziemlich  ziehen  würde,  was  es  hie und da auch tut, aber  nicht  so extrem wie  bei der Anschlag, finde ich. 
Stephen King  schaffte es  mich die ersten 524 Seiten  in seinen Bann zu ziehen, doch fand  ich, dass die Luft ein wenig raus war. Die Charaktere  fand  ich ganz interessant  gestaltet und man merkte gleich, dass Barbie (Dale Barbara), Rennie,  und  Junior sowie  Julia Shumway die  tragenden Charaktere der Geschichte  sind - zumindest  finde  ich das so.  
Doch nach den über 500 Seiten hatte ich das Gefühl gehabt,  in der Geschichte  nicht  mehr weiter  voranzukommen, daher  hatte  ich es dann für  gut zwei Wochen beiseite gelegt  und mich anderen Büchern  zugewandt.  
Wie  ich schon erwähnte, ist Die Arena  kein Buch  für Zwischendurch. Für  diesen Schinken von einem Buch sollte man sich Zeit nehmen, denn Stephen King  hat hier einen komplexen Schmöker sich aus den Ärmeln geschüttelt, der  zwar seine Längen hat, aber  durch seine Charaktere, die  man liebt  oder hasst und  ihre eigenen  ganz persönlichen Geschichten und  ihren Beziehungen, in ihren Bann  ziehen konnte. 
Das Buch  wollte, oder  besser  gesagt,  konnte ich einfach nicht  abbrechen, denn als  sich die Geschichte im Mittelteil hinzog, habe  ich  mit  dem Gedanken ans Abbrechen  gespielt, aber ich konnte nicht - als  wäre  dieses Buch eine Kuppel gewesen, die  mich eingeschlossen  hatte,  so dass  ich ihr  nicht entkommen  konnte. 
Ab der 567. und der 590. Seite zumindest ab da an, fängt die Geschichte  wieder an, an Schwung  zu bekommen, und  richtig  interessant  zu werden, denn  da soll zu einem plötzlich die Lebensmittel gestrichen werden, was die Bewohner von Chester’s Mill gar nicht  gefällt und dieser Aufruhr  endet  blutig - sehr  blutig und  gewaltsam, auch wird  ab hier die Anarchie die sich inzwischen entwickelte  deutlich spürbar, und  es  gibt  zwei Lager: Die, die  auf Rennies Seite stehen  und  die, die nicht auf seiner Seite stehen.  
Wie  schon erwähnt, das Buch  ist  ziemlich  komplex  und detailreich, doch was wäre ein Stephen King Buch, ohne die plötzlichen  unvorhersehbaren Momenten, in dem ein Charakter auf  grauenvoller Weise stirbt, oder ein anderer Charakter  plötzlich alle Leitungen durchbrennen, die tiefen psychologischen Abgründe? Richtig: es wäre dann kein Stephen King Buch mehr. Auch hier  in der Arena  finden sich  solche Momente, die  mich immer wieder  faszinierten  und  mich schließlich auch weiterlesen  lassen wollten, denn auch wenn kein Charakter mir  wirklich sympathisch war beziehungsweise ich ins Herz geschlossen habe,  wollte ich trotzdem wissen, woher  diese Kuppel kam, was  ihr Zweck und wer  dafür überhaupt verantwortlich war, und wie sich die Dinge in der Kleinstadt weiterentwickelten. 

Als sich die Geschehnissen  immer mehr zuspitzten, konnte  ich das Buch nicht  mehr aus  der Hand legen, denn jetzt war es so weit, und die Auflösung  würde nicht  lange auf sich warten lassen.  Und es  dauerte  auch nicht mehr  lange. Auch wenn ich erst dachte, dass  die Kuppel ein fehlgeschlagenes Experiment des Staates sein würde, war  ich von der endgültigen Lösung ein wenig  überrascht, aber  hatte  mir  hier  noch ein wenig  mehr  gewünscht, zum Beispiel woher Sie  kamen ...
Nichtsdestotrotz, wie  in allen Büchern von Stephen King, kam die Auflösung  relativ kurz zum Zug, was bei  mir  den Anschein weckte, dass er  das Buch  an dem Punkt  nur  noch beenden wollte, denn alles  ging  ein wenig  zu schnell von Statten.
 

Fazit:
Trotz seiner Längen im Mittelteil, ist Die Arena, doch ein lesenswertes Buch  von Stephen King,  für  das  man sich aber Zeit  nehmen und sich auch  konzentrieren sollte, denn in diesem Wälzer  passieren  viele  Dinge gleichzeitig, so dass  man  hie  und da  auch  mal  kurz zurückspringt. Aber  da  wie  erwähnt,  immer  wieder  etwas  passiert, das die Handlung  vorantreibt - wenn auch nur schleppend, wird dieses komplexe Buch, mit seinen interessanten Charakteren  nie wirklich langweilig.