Rezension

Tolle Zeitreise-Geschichte vor der Kulisse Englands!

Zurück nach Hollyhill
von Alexandra Pilz

Nach ihrem Abitur erhält Emily von ihrer Großmutter einen Brief. Diesen hat Emilys Mutter vor ihrem Tod für sie hinterlassen. Sie erzählt in diesem Brief von einem Dorf namens Hollyhill welches im Dartmoor in England liegt. Emily soll dieses Dorf besuchen um ihre Wurzeln kennenzulernen. Das ist leichter gesagt als getan, denn Hollyhill ist auf keiner Karte verzeichnet. Emily plant die Reise dennoch. Kaum in England angekommen steht sie vor den nächsten Problemen, das Dartmoor ist eine sehr einsame Gegend. An der Endhaltestelle des Buses heißt es für Emily "laufen", mitten auf der Straße wird sie von einem Jungen angesprochen und dieser kann ihr sogar sagen wo das Dorf Hollyhill liegt. Doch der Junge reagiert sehr seltsam, als Emily ihm sagt was sie nach Hollyhill führt. Er nimmt sie trotzdem mit und plötzlich findet sich Emily in einem mehr als kleinen Dorf wieder. Ein paar Häuser, eine Kirche und eine Straße. Doch Emily hat Glück denn es gibt eine Pension und sie muss nicht irgendwo im freien übernachten. Schon bald merkt Emily, dass die Bewohner von Hollyhill etwas verheimlichen. Und Matt, der Junge der sie ins Dorf mitnahm, gibt ihr deutlich zu verstehen das sie unerwünscht ist. Emily ist fest entschlossen hinter das Geheimnis von Hollyhill zu kommen und eh sie sich versieht befindet sie sich in den 80er Jahren!

Schreibstil: Das Buch lässt sich sehr gut lesen, der Schreibstil ist einfach gehalten. Ich war wieder einmal positiv überrascht, ich stehe deutschen Autoren grundsätzlich erstmal skeptisch gegenüber. 

Fazit: Ich habe mich etwas an "Rubinrot" erinnert, auch wenn die Geschichten völlig verschieden sind. Die Idee mit einem zeitreisenden Dorf vor der Kulisse England, finde ich klasse. Man merkt während des Lesens die Liebe der Autorin zu England. 

Emily hat mir als Protagonistin gut gefallen, auch wenn sie einmal den Vogel abgeschossen hat und ich mir nur dachte "Mädchen, wie blöd kann man sein!". In meinen Augen entwickelt sie sich im Laufe des Buches zu einem etwas stärkeren Charakter. Aber über diesen einen Fehltritt kann ich einfach nicht hinwegsehen. Solltet ihr das Buch lesen oder gelesen haben, dann werdet ihr euch sicher denken können was ich meine.

Über Matts blöde Bemerkungen musste ich ab und zu schmunzeln. Er und Emily passen schon perfekt zueinander. Mich interessiert sehr, was Matt zu verbergen hat. Was hoffentlich im zweiten Band etwas geklärt wird. 

Die anderen Charaktere aus Hollyhill waren gut gestaltet und mir durchweg sympatisch. Mit der Ausnahme von dem jungen den man zum Schluss kennen lernt. Quayle, der Gegenspieler in diesem Buch, hat mir als Mörder sehr gut gefallen. Ich war wirklich positiv überrascht, für ein Jugendbuch Top!

Kommen wir zu meinen kleinen Mecker-Punkten. Das Buch lässt mich mit so vielen Fragen zurück! Jede Frage von Emily die beantwortet wurde, hat bei mir so viele neuen Fragen hervorgebracht, dass ich schon fast am verzweifeln bin. Das Dorf kann durch die Zeit reisen und seine Bewohner auch. Sie müssen bestimmte Aufgabe erfüllen oder sagen wir Aufträge wenn sie in einer anderen Zeit sind. Ja soweit so gut, aber woher kommt das Dorf, wer gibt denn diese Aufträge? Das Dorf selbst oder was? Angeblich haben sie damit irgendwann angefangen. Ich versteh es aber nicht. Was sind die Bewohner für Leute, warum scheint jeder irgendeine besondere Fähigkeit zu haben? Wenn ihr das Buch gelesen habt, wüsste ich gern ob ihr auch solche Fragen hattet! 

Das Buch hat mich mit einer Flut an Fragen zurückgelassen, was natürlich ein sehr großer Anreiz ist weiter zu lesen. Was ich definitiv auch werde, denn an Spannung hat es ja nicht gemangelt! Die Hoffnung, dass ich ein paar Fragen beantwortet bekomme gebe ich nicht auf. Aber auch Matt interessiert mich, schließlich will ich wissen was er zu verbergen hat. Zum Glück lässt der zweite Teil nicht zu lang auf sich warten.

Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen!