Rezension

Tolle Zitate, mehr aber auch nicht

Die Ungehaltenen - Deniz Utlu

Die Ungehaltenen
von Deniz Utlu

Am längsten schiebe ich diese Rezension vor mich her, da ich einfach absolut sprachlos bin. Jetzt fragt sich wahrscheinlich jeder "Fassungslos sprachlos, weils so toll war" oder "Sprachlos, weil du nicht weißt, was du dazu schreiben sollst"? Eher das Letztere. Schade irgendwie! Trotz allem habe ich noch einige schöne Zitate herausgesucht, die mir ins Auge gefallen sind und sehr viel mit meinem Leben zu tun haben und mir deswegen auch gefallen haben.

    »Manchmal passieren Dinge, die pusten dich aus deinem Körper. Die Leute denken, du bist da, aber du bist es nicht. Sie sagen: »Du bist so stark, wie schaffst du das?« Aber du bist nicht da.« [Seite 99, Zeile 8-11]

Das Buch geht damit los, dass Elyas nicht nur im ersten Teil des Buches klarmacht, dass sein Onkel Cemal ihm sehr viel bedeutet. Das zieht sich bis zur letzten Seite durch "Die Ungehaltenen" und diese Art und Weise wie er über seinen Onkel denkt und spricht, fand ich doch sehr schön. Ich mag es, wenn Familienmitglieder zusammenhalten und ein sehr festes Band zwischen sich haben, was so einfach nicht auseinanderreißen kann. Auch die Schreibweise von Deniz Utlu war relativ gut zu verstehen, sodass man recht schnell in das Geschehen hineinfand.

    »Es reicht nicht, die Käfige aufzubrechen, die Menschen müssen aufhören, Affen zu sein« [Seite 105, Zeile 28-29]

Jetzt mal etwas, was einfach schwer zu verstehen ist. Also entweder bin ich geschichtlich so uninformiert, dass ich das Buch und dessen Message einfach nicht verstehe oder es ist einfach total umständlich ausgedrückt. Ich bin mir nicht sicher! Sein Onkel erzählt andauernd von der Mauer und als sie noch stand, war es einfach besser in Kreuzberg zu leben. Ich fragte daraufhin meinen Vater und er meinte, dass damals keiner an der Mauer leben wollte, da es dort gefährlich war und außerdem die Mieten sehr günstig waren. Dadurch, dass Kreuzberg ohne Mauer sehr zentral in Berlin liegt, wurden die Mieten natürlich immer teurer, denn jeder wollte zentral in Berlin leben.

    »Jede Rückkehr muss ein Neuanfang sein und darf nicht im Dreck des Gestern enden.« [Seite 169, Zeile 29-30]

Auch verstehe ich die Liebesgeschichte keineswegs, da sie sich eigentlich nur mit den Vätern verbindet und am Ende irgendwie doch keine Liebesgeschichte ist, sondern eine Liebesaffäre. Ich muss sagen, dass diese Lektüre mir absolut nicht zugesagt hat und es jetzt umso schwerer ist irgendwas zu schreiben über dieses Buch. Ich hoffe nur, dass andere die Story gut fanden und sich dort auch viel besser zurechtgefunden haben als ich.

"Die Ungehaltenen" von Deniz Utli ist ein Buch, das für mich entweder zu hoch ist oder einfach nicht verständlich geschrieben ist. Ich habe hier das Gefühl, dass man es nur verstehen kann, wenn man sich mit Kreuzberg, der BRD + Mauer und dem Zustand heute und damals beschäftigt. Leider bin ich eine absolute Niete, was Geschichte angeht. Ansonsten war es mir einfach zu wenig nützlicher Inhalt aus dem Buch, da Elyas manchmal echt aggressiv ist und dann nur Blödsinn dort drin vor sich geht.

Ich möchte diesem Buch 1 Herz von 5 geben, da ich es einfach wirklich nicht gut fand beziehungsweise es nicht meinem Geschmack entsprach und ich die Geschichte auch nicht verstanden habe.