Rezension

Toller Auftakt

Die Verratenen
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Ria, eine der besten Studentinnen der Akademie, führt ein glückliches Leben in den Sphären. Doch eines Tages gerät ihre heile Welt ins Wanken, als sie ein Gespräch belauscht, welches sie, ihren Freund Aureljo und noch einige andere Studenten des Verrats bezichtigt. Ria weiß nicht mehr, was sie glauben, wem sie vertrauen soll und befindet sich plötzlich in einer Welt voll Kälte wieder, in der sie Dinge erfährt, die sie einfach nicht glauben möchte.

Meine Meinung:
"Die Verratenen" ist der erste Teil von Ursula Poznanskis dystopischer Trilogie um die junge Studentin Eleria, genannt Ria. Bisher hat sie ein gutes Leben in den Sphären geführt, Glaskuppeln, die die Menschen vor der eisigen Welt beschützen, in die sich die Erde verwandelt hat. Doch ihr Leben ändert sich vom einen auf den anderen Tag, als sie des Verrats beschuldigt wird.

Ria, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, war mir von Anfang an sympathisch, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht sonderlich emotional wirkt. Dies liegt aber eher an ihrer Ausbildung, in der sie gelernt hat, ihre Gefühle zu kontrollieren und nicht öffentlich zur Schau zu stellen. Ihren Freund Aureljo konnte ich noch nicht so ganz durchschauen. Er ist immer so freundlich und scheint immer an das Gute im Menschen zu glauben, was mich das ganze Buch über sehr skeptisch gemacht hat.

Was ich mal sehr erholsam in diesem Buch fand, war, dass der Fokus mal nicht auf einer Liebesgeschichte lag. Bei vielen Büchern aus dem Jugendbuch-Sektor habe ich manchmal das Gefühl, dass es einzig und allein darum geht, wie der Junge und das Mädchen sich kriegen, und die dystopische-fantastische-oder-sonst-wie-angehauchte Welt drumherum nur Beiwerk ist, um auch Leser von Nicht-Liebesromanen anzusprechen. Das hat die Autorin hier schon allein dadurch unterbunden, dass unsere Protagonistin von Anfang an vergeben war und auch kein großes Aufhebens um diese Beziehung gemacht wird. Für den nächsten Band erahne ich zwar schon ein Liebesdreieck, aber ich hoffe mal, dass, falls ich damit richtig liege, es die Geschichte nicht dominieren wird.

Insgesamt hat mir die Geschichte um Ria gut gefallen. Es gibt ein paar Infos, wie die Welt so geworden ist, die hoffentlich in den nächsten Teilen noch weiter ausgebaut werden. Außerdem kann man hier gut miträtseln und spekulieren, da Ria ja selber nicht ahnt, was eigentlich vor sich geht. Vollständig vom Hocker gehauen hat es mich nicht, so dass ich keine volle Punktzahl vergeben kann, was mir genau gefehlt hat, kann ich aber leider nicht wirklich sagen. Ich freue mich aber schon auf die nächsten beiden Teile.

Fazit:
"Die Verratenen" ist ein spannender Auftakt von Ursula Poznanskis Eleria-Trilogie ohne große Liebesgeschichte. Wer dystopische Geschichten zum miträtseln mag, sollte hier zugreifen. Von mir gibt es 4 von 5 Muscheln.