Rezension

Toller Auftakt

Die Insel der besonderen Kinder - Ransom Riggs

Die Insel der besonderen Kinder
von Ransom Riggs

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover gefällt mir sehr gut und vermittelt eine mysteriöse und düstere Stimmung. Zu sehen ist ein Mädchen, welches über dem Boden schwebt. Die Farben sind in einem Giftgrün gehalten.
Warum wollte ich das Buch lesen?
Das Buch hat ja schon so ziemlich jeder gelesen. Und es wird geschwärmt in den höchsten Tönen. Ich hatte das Buch schon länger auf meiner Wunschliste, das Cover und der Klappentext hatten mich magisch angezogen. Aber irgendwie fehlte der entscheidende Stoß zum Kauf. Ich habe es dann im Buchladen entdeckt und durchgeblättert. Beim Anblick der Fotografien war ich überzeugt und nahm es mit. 
Der Einstieg fängt schon sehr spannend an. Wir lernen den Protagonisten Jacob kennen, der die Geschichte aus seiner Sicht erzählt.
Jacob ist ein fünfzehnjähriger Junge und lebt mit seinen Eltern zusammen. Er hat eine besonders enge Bindung zu seinem Großvater väterlicherseits und liebt die Geschichten die er ihm erzählt. Als er jünger war glaubte er das diese Geschichten wirklich wahr sind. Doch je älter er wird umso mehr zweifelt er an den Erzählungen seines Opas und selbst die Fotografien sind für ihn keine Beweise. Sie sehen doch ziemlich bearbeitet aus. Doch alles ändert sich als sein Großvater stirbt, auf myteriöse Weise. Man merkt mit jeder  Zeile wie sehr Jacob seinen Großvater verehrt. Er versucht den Dingen auf den Grund zu gehen und beschließt auf die Insel zu reisen, von der sein Großvater ihm so viel erzählt hat. 
Jacob ist ein sehr sympathischer Charakter und auch die anderen Charaktere konnten mich vollkommen überzeugen. Sie alle kennen zu lernen hat mich richtig gut unterhalten. Man trifft auf seltsame Wesen, besondere Fähigkeiten und eine kleine Romanze.

Ich starrte in Augen, die in dunkler Flüssigkeit schwammen, pechschwarze Hautfetzen hingen lose an der buckligen Gestalt, der Mund stand auf groteske Weise offen, so dass sich ein Haufen langer, aalförmiger Zungen herausschlängeln konnte.
S. 40

Die Kapitel im Buch sind recht lang, aber das hat mich dieses Mal keineswegs gestört. Durch die tollen Fotografien wird die ganze Geschichte aufgelockert und man bekommt ein besseres Bild von den unterschiedlichen Menschen und Wesen. Einige Bilder fand ich etwas gruselig aber sie haben perfekt zu dem Erzählten gepasst. Der Autor hat sich sehr viel Mühe bei der Auswahl gegeben. Ich finde die Idee sehr gut, denn so konnte ich mir das schwebende Mädchen, den Jungen in dem Bienen lebten und dem Mädchen welches einen Felsen ohne Probleme werfen kann besser vorstellen. Allerdings hatte ich mir unter dem Titel ein bisschen was anderes vorgestellt. Ich wurde also überrascht und das nicht zum Negativen. 
Trotzdem hätte ich mir mehr gruselige Momente gewünscht. Wären die Bilder nicht gewesen hätte ich mich wohl überhaupt nicht gegruselt. Doch die Geschichte hat eine konstante Spannung und dank der vielen Ereignisse wird es nicht langweilig. 
Der Schreibstil ist locker gehalten und man kommt sehr schnell voran. Der Leser begibt sich auf eine Reise in eine mysteriöse und gefährliche Welt voller Wunder. Mir hat es Spaß gemacht und ich bin gespannt wann der zweite Teil in Deutschland erscheinen wird. Ich werde auf jeden Fall weiter lesen, denn das Ende lässt mir gar keine andere Möglichkeit.
"Die Insel der besonderen Kinder" ist eine mystische Geschichte die mich begeistern konnte. Auch wenn ich mir mehr Gruselmomente gewünscht hätte war die Spannung immer da und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich hoffe nicht allzu lange auf den Nachfolgeband warten zu müssen.