Rezension

Toller Auftakt der Lust auf mehr macht

Königreich der Schatten: Die wahre Königin - Sophie Jordan

Königreich der Schatten: Die wahre Königin
von Sophie Jordan

Inhalt

Sie ist die Thronerbin von Relhok, aber keiner weiß, dass sie noch lebt. Luna wohnt mit ihren Zieheltern Perla und Sivo abgeschieden in einem Turm im Wald, fernab jeder Zivilisation, denn der neue, grausame König würde sie sofort töten, wenn er von ihrer Existenz wüsste. Doch dann geschieht das Unfassbare und Luna muss den Turm verlassen - ohne Sivo und Perla. Ob sie sich auf den Fremden, den sie einen Tag zuvor gerettet hat, auch verlassen kann? 

Eigene Meinung

Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein großer Fan von Jugendfantasy bin. Genau aus diesem Grund hat mich "Die wahre Königin" von Sophie Jordan direkt angesprochen. 
Allein schon das Cover sagt "Lies mich", also habe ich es getan und wurde nicht enttäuscht, zumal das Ende richtig böse war!

Aber immer der Reihe nach.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Luna und Fowler erzählt. 
Luna ist die Tochter des ermordeten Königs und somit die rechtmäßige Thronerbin von Relhok. 
Sie wurde kurz nach ihrer Geburt von zwei Bediensteten des Hofes gerettet und in aller Abgeschiedenheit vor dem neuen, unbarmherzigen König geheim gehalten. 
Doch nach einem Zwischenfall ist es nichtmetrisch möglich, dass Luna in dieser Sicherheit bleibt - sie muss den Turm verlassen und ihre Vertrauten zurücklassen. 

Luna hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen, da sie ihren eigenen Kopf hat und sich in bestimmten Situationen nichts sagen lässt - was ihr das Leben rettet. 
Die Autorin hat es sehr gut rüber gebracht wie sehr Luna unter der Abgeschiedenheit leidet und was ihre Motive sind bestimmte Dinge zu tun. 
Überrascht hat Sophie Jordan mich mit einer "kleinen" Besonderheit von Luna, welche im Laufe des Buches aber sehr gut ins Gesamtbild passt und das ganze etwas abrundet. Wobei ich mir nicht so ganz sicher bin, ob das alles mit dieser Besonderheit wirklich geht. Aber wir sind hier ja schließlich in einem Fantasybuch. 

Fowler war für mich anfangs absolut nicht greifbar. Da er eine eigene Sicht erhalten hat, war mir klar, dass er eine größere Rolle spielen wird. Im Nachhinein kann ich sein Verhalten sehr gut verstehen, aber Anfangs hätte ich ihm ab und an den Hals rumdrehen können.
Auch er ist immer wieder für eine Überraschung gut und ich kann mittlerweile nicht mehr sagen wen von beiden ich lieber mag. 
Allerdings lässt er kurz vor Ende des Buches eine Bombe platzen, mit der ich absolut nicht gerechnet habe. Und dann ist Teil eins schon vorbei!! In solchen Situationen möchte ich oft am liebsten ins Buch beißen! Es ist so gemein!

Aber auch andere Charaktere wie Sivo und Perla sind von der Autorin liebevoll gestaltet, auch wenn ich mir von beiden richtiges Bild vor Augen zeichnen konnte, sondern sie quasi nur als "Schemen" wahrnehme. 
Allgemein lässt die Autorin der Fantasie ihrer Leser in dieser Beziehung viel Freiraum, was ja nicht unbedingt schlecht sein muss. 

Die Story an sich kommt nur langsam in Fahrt, unterbrochen von wiederkehrenden Spannungsschüben, die die Story deutlich attraktiver machen. 
Vor allem ab er Hälfte des Buches wird die ganze Situation spannender und nimmt gegen Ende richtig an Fahrt auf. 
Richtig mies sind die letzten Seiten, denn sie enden in einem ganz böse Cliffhanger! 
Ich hatte wirklich mit allem gerechnet, aber nicht mit so einem Ende, denn jetzt muss ich unbedingt wissen wie es weiter geht. Und das schlimmste: Der ET von Teil zwei ist noch nicht mal bekannt! Leute, das könnt ihr mir nicht antun!

Die Welt rund um Luna und Fowler ist sehr düster, im wahrsten Sinne des Wortes. Durch eine ständig andauernde Sonnenfinsternis hat sich die Welt verändert. Sie ist grausamer geworden, was nicht zuletzt an Nahrungsknappheit und Monstern wie den Finsterirdischen liegt. Dieser Viecher sind allein in der Beschreibung sowas von ekelhaft, dass ich keinen von ihm je begegnen will. 
Aber auch Krankheiten wie dem Fledermausfieber haben das Leben der Menschen verändert. Wer von dieser Krankheit befallen ist, der kann einem einfach nur leid tun. Aber dies werdet ihr selber merken, wenn ihr dieses Buch lest. 
Natürlich gibt es auch einige nicht so nette Menschen, von denen wir auch welche kennen lernen dürfen. Mit ihren Beschreibungen hat Jordan es geschafft, dass ich denen genauso misstrauisch gegenüber gestanden habe ich Fowler. 

Die Schreibweise von Sophie Jordan ist sehr angenehm und lässt sich gut lesen. Allerdings muss ich anmerken, dass die Schrift relativ groß gewählt ist und es einige Leerräume gibt, sodass man oft das Gefühl hat schon sehr viel gelesen zu haben, aber noch nichts weiter passiert ist. Dies täuscht wirklich sehr. Allerdings kann ich jedem nur empfehlen an etwas langatmigen Stellen einfach weiter zu lesen. Es passiert immer wieder was und manchmal ist mir persönlich das sogar lieber als wenn die Protagonisten von einer brenzligen Situation in die nächste stolpern. 

Das Cover von "Die wahre Königin" ist richtig toll. Ich mag die Aufmachung sehr und es hat mich ganz klar dazu bewogen mir dieses Buch genauer anzusehen. 

Fazit

Ein toller erster Band der gegen Ende richtig an Fahrt aufnimmt. Durch diesen Cliffhanger will ich unbedingt wissen, wie es nun weiter geht.

Empfehlung

Leser von Jugendfantasy, die eine spannungsreiche, aber nicht zu nervenaufreibende Geschichte suchen, die sind hier genau richtig