Rezension

Toller Auftakt – gespannt auf die Fortsetzung

Die Wunderfrauen - Stephanie Schuster

Die Wunderfrauen
von Stephanie Schuster

Bewertet mit 5 Sternen

1953 in Deutschland. Der Krieg ist überstanden und endlich geht es wieder bergauf. Die Frauen in Starnberg haben lang genug gelitten, sie wollen wieder richtig Leben. In diesem Roman treffen wir vier sehr unterschiedliche Frauen, die Grund verschieden sind, aber dennoch Freundinnen werden.

Stephanie Schuster hat sehr tolle Charaktere geschaffen. Jeder ist individuell. Grundverschieden, aber dennoch finden sie zueinander. Sehr gefallen hat mir, dass jeder einzelne eine charakterliche Wandlung durchmacht. Sei es die mutige Luise, die Anfang der 50er Jahre sich auf eigene Beine stellt und ihr eigens Geld verdient. Oder Marie, die aus Schlesien nach Bayern geflohen ist, um sich hier ein neues Leben aufzubauen und eine neue Familie zu finden. Helga ist ganz anders – sie stammt aus einem guten Hause, doch hier kam sie nicht zurecht, deshalb schlägt sie sich jetzt als Schwesternschülerin durch. Dann gibt es noch Annabel, eine Arztfrau, die recht verschlossen ist und sich hauptsächlich um ihr Kind kümmert. Wird sie aus sich herauskommen? Toll finde ich außerdem, dass man als Leser ganz nebenbei einiges über die 50er Jahre in Deutschland lernt.

Der Schreibstil des Romans hat mir sehr gut gefallen. Er ist sehr flüssig zu lesen, so dass die 500 Seiten im Nu gelesen waren. Die Dialoge sind aussagekräftig und gut gesetzt. Immer abwechselnd spricht eine der Freundinnen. Teilweise geht es dann zeitlich wieder ein Stückchen zurück, was erst etwas verwirrt, aber man merkt es dann doch recht schnell. Es ermöglicht einem gewisse Situationen noch aus einer anderen Perspektive zu erleben.

Ich habe das Lesen dieses Romans sehr genossen und freue mich schon auf den zweiten Teil deshalb vergebe ich gerne volle fünf von fünf Sterne.