Rezension

Toller Cosy-Krimi für den Sommer

Nackabatsch mit Todesfolge - Ulrike Vögl

Nackabatsch mit Todesfolge
von Ulrike Vögl

Darum geht es:
Helena Hansen tritt ihre neue Stele als Kriminalkommissarin in Augsburg an. Doch leicht wird das für sie als Nordlicht nicht. An ihrem ersten Tag wird auch direkt eine Leiche gefunden und sie muss direkt zum Tatort ohne ihre neuen Kollegen und ihre neue Partnerin vorher kennenzulernen. Wie es aussieht, wurde dem Toten ein Nackabatsch verpasst. Ein ... bitte was? Na, ein Schlag in den Nacken. Aber davon stirbt doch normalerweise niemand. Wie also ist der Tote wirklich umgekommen? Doch das ist nicht Helenas einziges Problem. Sie hat so ihre liebe Mühe mit den "Augschburger Urviechern" und vor allem mit der Mundart. Das sorgt für die ein oder andere humorvolle Situation und das ein oder andere Missverständnis. Zum Glück hat sie ihre neue Kollegin Franzi (übrigens auch so ein Augschburger Original), die sich ihrer annimmt. Die Kolleginnen verstehen sich nämlich gut. Schon bald wird ein zweiter Toter gefunden. Haben die beiden Toten etwas miteinander zu tun? Und wenn ja ... was? Auch hier müssen die beiden ungleichen Kommissarinnen ran. Ob sie beide Fälle lösen können?

Meine Meinung:
Nackabatsch mit Todesfolge ist ein sogenannter Cosy-Krimi, der ohne viel Blutvergießen auskommt. Hier geht es viel mehr um die Ermittlungs- und Zusammenarbeit zweiter Kommissarinnen, die unterschiedlicher eigentlich kaum sein könnten. Die Hamburger Kommissarin Helena Hansen, sehr auf ihr Äußeres bedacht, mit schickem Audi ausgestattet und eben typisch Nordlicht. Die Augsburger Kommissarin Franzi Danner, ohne Auto dafür mit Drahtesel, grünem Daumen und zotteligem Hund, total schrullig angezogen und mit breitem Augsburger Dialekt.

Das Buch lässt einen immer wieder miträtseln und öfter auch mal schmunzeln, denn sämtliche Augsburger Einwohner reden in diesem Buch Dialekt. Man kann das aber sehr gut lesen und verstehen, auch wenn man - wie ich - diesen Dialekt eigentlich nicht spricht. Mir als Norddeutscher ist es überhaupt nicht schwergefallen. Im Gegenteil. Ich fand, das hat das Buch erst richtig lebendig gemacht und hat mir sehr gut gefallen.

Der Schreibstil ist flüssig und schnörkellos. Die insgesamt 313 Seiten (aufgeteilt auf 10 Kapitel) kann man sehr gut in einem Rutsch aber auch kapitelweise lesen.

Mein Fazit:
Wer aktiongeladene Schießereien und Verfolgungsjagden sucht, der ist hier definitiv falsch.

ABER: Ein supertolles Buch für alle, die es bei Krimis nicht unbedingt blutig und brutal lieben, sondern die gerne dabei auch mal schmunzeln, mitraten und eine Portion Lokalkolorit nicht scheuen. Für mich ein toller, leicher Sommerkrimi für Balkon oder Strandkorb. Von mir gibt es dafür 5 Sterne.