Rezension

Toller Debütroman, der fasziniert

Die drei Leben der Tomomi Ishikawa - Benjamin Constable

Die drei Leben der Tomomi Ishikawa
von Benjamin Constable

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein ganz besonderes Buch, das gekonnt mit Realität und Fiktion spielt, so dass man sich immer fragt: was ist wahr und was ist erfunden?

Kurzmeinung
Ein ganz besonderes Buch, das gekonnt mit Realität und Fiktion spielt, so dass man sich immer fragt: was ist wahr und was ist erfunden?

 

Inhalt
Tomomi Ishikawa, besser bekannt als Butterfly, ist tot. Sie hat Selbstmord begangen. Doch sie hat ihrem besten Freund Benjamin Constable eine Abschiedsnachricht und ihren Laptop hinterlassen, auf dem sich ein Hinweis zu einem Ort in Paris, wo beide gewohnt haben, befindet. Ben folgt dem Hinweis und befindet sich bald auf einer Schnitzeljagd quer durch Paris, um immer mehr der Nachrichten und Notizbücher, die ihm seine Freundin hinterlassen hat, zu finden. Dabei lernt er einiges über ihre Vergangenheit, dass er nicht wusste. Schließlich führt ihn seine kleine Mission sogar nach New York.

Ist Tomomi vielleicht gar nicht tot? Und falls sie lebt, warum hat sie ihren Selbstmord vorgetäuscht? Und was soll diese Schnitzeljagd eigentlich bezwecken?

 

Meine ausführlichere Meinung
Dies ist der Debütroman von Benjamin Constable und ein Buch, das einem auf jeden Fall in Erinnerung bleiben wird, obwohl ich mir sicher bin, dass es die Leser spalten wird.

Der Schreibstil ist sehr schön, auch wenn die Passagen, die von Tomomi geschrieben sind (ihre Notizbücher und Nachrichten), anfangs zumindest für mich etwas gewöhnungsbedürftig waren. Die Beschreibung der einzelnen Orte sind ebenfalls sehr schön und man lernt so einige bekannte und weniger bekannte Stellen der Weltstädte Paris und New York kennen. Ich habe mir zumindest mal gleich ein paar Tipps für einen eventuellen Besuch notiert.

Der größte Pluspunkt der Geschichte ist jedoch die Frage, die man sich als Leser immer wieder stellt: was ist nun eigentlich wahr? Ist Tomomi tot oder nicht? Und stimmt alles, was sie ihrem Freund Ben in ihren Notizbüchern beichtet, oder hat sie das nur erfunden?

Insbesondere das Ende, das für viele Interpretationen offen ist, hat mich dann noch lange beschäftigt - gerade im Hinblick auf den Titel des Buches "Die drei Leben der Tomomi Ishikawa". Welches genau sind diese drei Leben? Ist das ganze Buch Fiktion? Nur Teile davon? Schließlich spielt ja der Autor bzw. zumindest eine Person mit seinem Namen - Benjamin Constable - neben Tomomi eine tragende Rolle und der Autor lebt ebenfalls in Paris. 

Fazit
Eine ganz außergewöhnliche Geschichte, auf die man sich als Leser einlassen muss und bei der man sich bewusst sein sollte, dass viele Fragen offen bleiben werden.