Rezension

Toller Debutroman

Der Blackthorn-Code - Das Vermächtnis des Alchemisten
von Kevin Sands

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch "Der Blackthorn Code" ist das erste Buch von Kevin Sands, der Physik studiert hat, und ist im dtv als Hardcover erschienen (14.10.16)

Klappentext:
Heiltränke zubereiten, Codes entschlüsseln und ab und an eine kleine Explosion – das alles gehört zum Alltag von Christopher Rowe. Aber mit Sicherheit nicht Mord. Doch in diesen Tagen ist es gefährlich, der Lehrling von Benedict Blackthorn, Meisterapotheker, zu sein …

Das Cover/ die Aufmachung:
Das gebundene Buch verfügt über kein Lesebändchen und über einen schlichten schwarzen Einband, der jedoch von einer toll gestaltenden, glänzenden und wasserabweisenden Schutzhülle umgeben ist. Das Cover passt großartig zum Buch - von den Symbolen bis hin zum Kolben und der Schlange ist alles dabei, was man mit Alchemie in Verbindung bringt. Das Papier ist angenehm dick und lässt sich dadurch gut umblättern. Auch nach sehr vorsichtigem Lesen ist bei mir der Buchrücken nicht mehr ganz gerade, was diesem Schmuckstück aber so gut wie keinen Abbruch tut.

Die Erzählweise:
Erzählt wird aus Christophers Sicht - in der "Ich"- Perspektive. Dadurch schlüpft man beim Lesen selbst in die Rolle des Lehrlings und sieht die Welt durch seine Augen. Die Sätze sind einfach bis mittel aufgebaut, das Buch lässt sich dadurch sehr zügig lesen. Die Sprache ist auf jeden Fall für junge Leser lesbar, haben aber auch auf mich als Erwachsene nicht kindisch gewirkt.

Die Nebepersonen:
Die wichtigsten Bezugspersonen für den Waisen Christopher sind sein bester Freund Tom, den er etwa drei Monate vor Beginn der Handlung kennengelernt hat. Durch das Alter der Protagonisten erklärt sich auch die schnelle und innige Freundschaft.
Meister Benedict hat eine große Rolle im Buch, über ihn als Person und seine Gedankenwelt erfährt man jedoch wenig, was aus Toms Situation heruas aber verständlich ist. Trotzdem ist es mir leicht gefallen, mir Meister Benedict vorzustellen.
Alle anderen Personen haben noch geringere Rollen und sind ihrer Rolle entsprechend detailliert beschrieben. Hier bleibt viel Spielraum für Kopfkino, ich hatte aber trotzdem immer schnell eine klare Vorstellung.

Die Handlung / Rätsel:
Teilweise finde ich die Handlung sehr blutig, was aber der Zeit, in der sie geschrieben wurde, durchaus entspricht und auch nicht grausiger ist, als das, was sich die Zielgruppe in Fernsehen oder Spielen anschaut, vielleicht hat aber auch nur mein Kopfkino extrem zugeschlagen.
Die Rätsel finde ich sehr spannend, auch wenn für mich (als Lehrperson) sehr einfach zu lösen waren. Jugendliche haben daran oft länger zu knabbern und ich hoffe, dass sich viele selbst über die Lösung Gedanken machen und nicht so sehr in der Handlung gefangen sind wie ich und unbedingt wissen wollen, wie es weitergeht.
Großartig finde ich auch die schön konstruierte Welt und das Wissen, das über Alchemie weitergegeben wird. So erschließen sich Jugendliche "nebenbei" Wissen aus dem Bereich der Alchemie und eignen sich auch verschiedene Verschlüsselungscodes an.

Das Ende der Geschichte hat mich überzeugt, und ich habe es genossen, mit Christopher Abenteuer zu erleben. Danke für dieses wunderbare Buch!