Rezension

Toller Grusel ohne viel Hintergrund

Dunkel - Wolfgang Hohlbein

Dunkel
von Wolfgang Hohlbein

Bewertet mit 4 Sternen

Dunkel ist auf alle Fälle ein guter Roman – wenn auch nicht in jeder Hinsicht.

Jan ist freischaffender Photograph und führt im Großen und Ganzen ein gutes Leben. Er hat eine Verlobte, eine schicke Vierzimmerwohnung und langsam scheint auch seine Karriere in Schwung zu kommen. Doch plötzlich erleidet er im Kino einen Schwächeanfall. Er hat Glück – als er auf der Toilette zusammenbricht ist sofort ein Arzt zur Stelle. Doch zuvor sieht er einen unheimlichen Schatten, der einfach nicht verschwinden will.

Was soll ich sagen: Hohlbein ist hier wieder Meister darin, eine spannende Atmosphäre zu schaffen. Man Jagd von einem Albtraum in den nächsten und kommt kaum zu Atem, so schnell stürzt Jan ins nächste Unglück. Und das ist auch mein Kritikpunkt. Die Geschwindigkeit, die Jan dabei hat, zeugt vor allem von Dummheit. An vielen Stellen fand sich für sein Verhalten nicht einmal eine irrationale Erklärung, außer der, dass es für die Geschichte so kommen muss. Das ich den Protagonisten nicht verstand machte sich besonders bemerkbar, weil er irgendwie die einzige wichtige Figur war. Zwar gab es noch andere Figuren, aber die blieben ohne individuellen Sinn. Zudem war der Schluss ab einem gewissen Punkt relativ vorhersehbar – auch wenn es dank Hohlbeins überragendem Stil immer noch spannend blieb.

Fazit: Ein spannender Gruselroman, der zwar auf Hintergrund und Erklärung verzichtet, aber sehr gut unterhält.