Rezension

Toller historischer Roman zum miterleben

Die Hafenschwester (2) -

Die Hafenschwester (2)
von Melanie Metzenthin

Bewertet mit 4.5 Sternen

Über das Buch

Dieser historische Roman ist der zweite Teil der "Hafenschwester"-Reihe rund um die im Hamburg des 19. bzw. 20. Jahrhunderts lebende Martha. Das Buch zählt 460 Seiten und wurde im Herbst 2020 herausgebracht.

Inhalt gemäß Verlagsseite:

"Hamburg, 1913: Mit ihrer großen Liebe Paul hat Krankenschwester Martha drei gesunde Kinder, eine schöne Wohnung und sogar eine Einladung nach Amerika, um ihre Freundin Milli zu besuchen. Doch die Stadt steht kurz vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges und Marthas Träume von der Zukunft zerplatzen. Trotz seiner 41 Jahre wird Paul eingezogen und Martha muss sich in dieser schweren Zeit allein um das Überleben ihrer Familie kümmern. Als Paul nach einem Granatenangriff schwer entstellt zurückkehrt, wird ihre Ehe auf eine harte Probe gestellt. Martha tut alles für ihren Mann, Paul unterzieht sich aber nur unwillig den nötigen Operationen und scheint aufgegeben zu haben …"

Stil und meine Meinung:

Wie auch im ersten Band ist der Schreibstil der Autorin klar und stringend, leicht zu lesen. Dabei werden die Gefühle und Gemütszustände der Figuren dennoch gut dargestellt und man fiebert mit Martha und ihrer Familie sowie Freunden/Freundinnen mit.

Das historische Treiben ist fest mit den Geschehnissen, welche die Charaktere erleben, verknüpft und ist dabei aber nicht überwältigend oder zu einnehmend. Im Gegenteil: der historische Kontext wird sehr klar, man lernt im Bestfall etwas und kann bekannte historische Gegebenheiten von unterschiedlichen Blickpunkten betrachten.

Die Hürden, welche die Figuren überwinden müssen sind nicht nur der Krieg und das damit einhergehende Elend, sondern auch Schlimmes wie Diskriminierung aufgrund von Äußerlichkeiten, Sexismus und aufkommende Krankheiten.

Ich habe mit den Figuren mitgelitten/-fiebert und freue mich sehr auf Band 3!

Hin und wieder erscheinen mir die Charaktere "zu rund", ihre Makel waren mir zuweilen ein kleines bisschen zu subtil, sie machen nur selten Fehler und reagieren in den meisten Fällen so, wie man es sich erhofft - die Spannung geht trotzdem nicht verloren, und es ist trotzdem sehr unterhaltend / mitreißend! Aber hin und wieder fehlten mir ein paar Kanten. Heinrich und Moritz' Bruder haben mir dahingehend am Besten gefallen.
Ich danke der Autorin für die tolle Leserunde!