Rezension

Toller Krimi aus Sylt, der von Anfang bis Ende spannend ist

Schwarze Brandung - Sabine Weiß

Schwarze Brandung
von Sabine Weiß

Bewertet mit 3.5 Sternen

Wirklich guter Debütkrimi aus Sylt mit durchgängiger Spannung!

Die Autorn Sabine Weiss hat mit "Schwarze Brandung" ihren Debütkrimi geschrieben, wobei sie sich schon durch historische Romane einen Namen gemacht hat.

Schauplatz dieses Krimis ist die Insel Sylt.
Hauptermittlerin Liv arbeitt beim Kommissariat Flensburg. Sie stammt eigentlich aus Sylt, aber wegen einer Familienfehde hat sie vor 15 Jahren die Insel verlassen und sich geschworen nie wieder zurück zu kehren. Nun erhält sie einen Anruf ihres Neffen Jan, dass seine Freundin spurlos verschwunden ist und er das Schlimmste befürchtet. Als dann auch eine weibliche Leiche auftaucht, die wohl lebendig begraben wurde, macht sich Liv auf, um in Sylt zu ermitteln. Mehr sei zum Inhalt an dieser Stelle nicht verraten.

Dieser Krimi wusste mich von Anfang an in seinen Bann zu ziehen. Es kam recht schnell Spannung auf, und da der Spannungsbogen bis zum Ende erhalten blieb, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Die Auflösung war wirklich in keinster Weise vorhersehbar und man hat immer neue Vermutungen gehabt, wer der Mörder ist. Diese Überraschungen und Wendungen hat die Autorin wirklich sehr geschickt eingefädelt.
Die Spannung wurde sogar immer noch gesteigert, so dass es am Ende ein richtiges Finale gab, bei dem nochmal ein Zahn zugelegt wurde.

Auch die Story war sehr komplex und hat viel mehr geboten als nur den Krimi selbst, da auch ein ordentlicher Schuss Gesellschaftskritik enthalten war. So ging es immer wieder um die Themen  Ausbeutung (sowohl finanziell, als auch sexuell), Prostitution, billige Arbeitskräfte, Migranten usw. Und obwohl diese doch sehr ernsten Themen enthalten waren, war das Buch an keiner Stelle langatmig. Dazu hat auch der schöne und unterhaltsame, ja teilweise humorvolle Schreibstil von Sabine Weiß beigetragen. Auch die vielen eher kurzen Kapitel kamen mir sehr entgegen.

Letztendlich war auch die Hauptprotagonistin Liv sehr sympathisch und vor allem auch authentisch. Sie ist keine Superfrau, sondern ein Mensch wie aus dem wahren Leben gegriffen und hat auch ihre Zweifel und Fehler. Während des Romans gibt es bei ihr auch ein Stück Vergangenheitsbewältigung.

Alles in allem wirklich ein toller Krimi, der geradezu nach einer Fortsetzung schreit.