Rezension

Toller Psycho-Thriller

Die stille Kammer - Jenny Blackhurst

Die stille Kammer
von Jenny Blackhurst

Täter oder Opfer ?

Ein Psycho-Thriller mit 446 Seiten die ich an einem Tag verschlungen habe. Ich konnte das Buch nicht zu Seite legen, ohne zu wissen, wieso, weshalb und warum. Alles wurde am Ende gut aufgeklärt, so das für mich keine Fragen offen blieben.
Susan Webster ist die Hauptperson in diesem Buch und von Anfang an war mir nicht klar, ob sie nun Täter oder eher Opfer ist, man leidet einfach mit ihr, egal, ob sie ihren Sohn Dylan nun ermordet hat oder nicht. Postnatale Depression, damit schlägt sich Susan seit der Geburt ihres Sohnes herum. Doch konnte die Krankheit sie wirklich soweit treiben, das sie zur Kindsmörderin wurde? Anscheinend ja, denn Susan wird nach einem Jahr in Untersuchungshaft verurteilt und verbringt 2 Jahre und 8 Monate in der Forensischen Psychatrie. Doch kaum aus der Anstalt entlassen muss sie sich in ihrem neuen Leben zurecht finden. Aus Susan Webster wird Emma Cartwright, doch die Vergangenheit holt sie immer wieder ein. Emma (Susan) bekommt das Bild eines Jungen unter ihrer Tür durchgeschoben, auf dem Umschlag steht ihr alter Name, Susan Webster und auf der Rückseite des Bildes steht Dylan - Januar 2013. Wie kann das sein? Lebt Dylan etwa noch? Saß Emma (Susan) etwa unschuldig in der Psychatrie?
Nun begibt sie sich auf die Suche nach ihrem Sohn. Immer klarer wird ihr, das er noch leben muss, aber wo und vor allem, wer weiß bescheid, was damals passiert ist?
Zwischendurch werden immer wieder kurze Rückblicke eingeschoben, die für mich erst gar keinen Bezug zum restlichen Plot darstellten, aber je näher man dem Ende kam, umso schlüssiger wurden diese Erzählungen. Zu Beginn sollte man nicht gleich aufgeben, da der Plot einen nicht sofort packt, aber dann entwickelt sich eine Story die mit Wendungen und Irreführungen aufwartet, die man so nicht erwartet hätte. Jenny Blackhurst hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil und die vielen Charaktere sind gut ausgearbeitet, so das eigentlich jede erwähnte Person ihren Raum bekommt um sich zu entfalten.
Fazit: Ein wirklich guter Psycho-Thriller, wo der Leser bis zum Ende hin wirklich kaum erahnen kann, wie es nun ausgeht.
Ziemlich unklar bleibt mir nur, wie man zu diesem Titel kam, der eigentlich gar nicht zur Geschichte passt. (oder ich hab's nicht kapiert)