Rezension

Toller Reihenauftakt mit grandiosen Humor !

Rubinrot. Liebe geht durch alle Zeiten 01 - Kerstin Gier

Rubinrot. Liebe geht durch alle Zeiten 01
von Kerstin Gier

Bewertet mit 5 Sternen

Zeitreisen sind in Gwendolyns Familie nicht bloß Fantasie, schon seit Jahren gib es in ihrer Familie das Zeitreise-Gen. Doch als sich rausstellt das nicht ihre Cousine Charlotte, welche gründlich auf das Zeitreisen vorbereitet wurde,  sondern Gwendolyn dieses Gen geerbt hat, steht alles etwas Kopf. Sie muss nun Charlottes Platz einnehmen und mit der geheimnisvollen Bruderschaft kooperieren, dabei merkt sie schnell, dass ihre Familie noch viele andere Geheimnise hat welche es zu lüften gilt. Für Gwendolyn bedeutet das eine ganz schöne Umstellung, plötzlich steht sie im Mittelpunkt und muss zusammen mit Gideon, welcher ebenfalls Zeitreisen kann, in die Vergangenheit reisen um der Bruderschaft zu helfen. Dabei wird ihr schnell klar, dass sie sich zu Gideon, den sie doch eigentlich gar nicht leiden will, doch sehr hingezogen fühlt. Da Gwendolyn so gar nicht auf das Zeitreisen vorbereitet ist und so gar keinen Plan von Geschichte hat, versucht sie mit Hilfe ihrer besten Freundin, dessen bester Freund Google ist,  so gut es geht mit der neuen Situation klar zu kommen. Jedoch muss sie bald merken, dass sie und Gideon nicht nur Freunde in der Vergangenheit haben.

Meine Erwartungen an das Buch waren ziemlich hoch, da das Buch wirklich sehr gelobt wurde von vielen. Von Kerstin Gier war es mein erstes Buch, daher wusste ich noch nicht was mich vom Schreibstil her erwarten würde. Die Handlung allerdings war mir schon vertraut, da ich den Film vor Ewigkeiten gesehen hatte, damals fand ich ihn nicht schlecht.
In die Geschichte kam ich sofort super rein durch den lockeren, bildlichen und sehr humorvollen Schreibstil. Mich bekommt man wirklich schwer zum lächeln oder lachen während des Lesens, aber hier musste ich wirklich oft schmunzeln oder herzhaft lachen und das will bei mir schon was heißen. Der Schreibstil konnte mich wirklich überzeugen, da das Buch sehr flüssig und angenehm zu lesen ist.
Die Handlung und die Idee des Buches hat mir ebenfalls gut gefallen. Zeitreisen sind natürlich nichts neues, aber die Umsetzung hier mit dem Zeitreise-Gen war wirklich toll, da es dadurch irgendwie dann doch wieder etwas neues ist. Ich fand auch, dass das Buch an sich gut durchdacht ist und man der Handlung wirklich sehr leicht folgen konnte, da hier vorab gut über die Historie recherchiert wurde. Man wurde schnell mit dem Zeitreisen vertraut gemacht, teilweise hätte es sogar etwas anspruchsvoller sein können, aber es handelt sich ja um ein Jugendbuch, also ist das meckern auf hohem Niveau ;)  Was ich allerdings etwas zu bemängeln habe ist, das doch etwas wenig passiert ist. Natürlich ist das nur der 1. Teil der Reihe und in den Nachfolgern wird sicher noch mehr passieren, aber trotzdem hätte ich mir doch noch ein wenig mehr gewünscht. Die Entwicklung der Handlung ansonsten hat mir aber gefallen, vor allem die Entwicklung zwischen Gwendolyn und Gideon fand ich ganz süß. Außerdem bin ich gespannt was es mit dem Grafen und der Bruderschaft nun genau auf sich hat und wie generell einige Familiengeheimnisse gelüftet werden.
Die Charaktere fand ich durchweg alle gelungen, sowohl die Hauptpersonen als auch die Nebenpersonen. Mir kam es nie so vor als würde irgendeine Person nur ein „Lückenfüller“ sein, sondern das alle ihre Daseins Berechtigung hatten. Gwendolyn hat mir von Beginn an als Protagonistin gefallen, ich mochte ihre Art und Weise, irgendwie ist sie so normal, mal abgesehen von ihrer Familie und dem Gen,  und nicht so „perfekt“ wie man das aus vielen anderen Büchern kennt . Ihre Familie fand ich auch klasse, was für ein verrückter Haufen, besonders Tante Maddy mit ihrer Hellsicht. Gideon mochte ich zu Beginn nicht so gerne, nicht weil der Charakter schlecht war, sondern weil er so eingebildet wirkte, was aber so beabsichtigt war. Später mochte ich ihn schon mehr, wobei ich sagen muss, dass ich ihn das komplette Buch über sehr schwer einschätzen konnte. Die langsame Annäherung zwischen Beiden fand ich gut umgesetzt, vor allem weil Gwen ihn zu Beginn so gar nicht leiden konnte, aber es gab wirklich ein paar schöne Szenen.
Dazu habe ich ein Zitat bei dem ich los lachen musste:

" "Hallo, Wendy" sagte er. "Gwendolyn", erwiederte ich. Meine Güte, das war doch nun wirklich nicht so schwer zu merken. Ich nannte ihn ja auch nicht Gisbert." 
 

Auch die anderen Charaktere fand ich gut, Gwens beste Freundin, welche immer einen Rat parat hat und ebenfalls ein quirliger Charakter, der Geist, dessen Namen ich gerade nicht mehr weiß oder auch der Graf, welcher schon ein gruseliger Zeitgenosse ist.

Für mich war das Buch ein Pageturner, ich komme ja nicht allzu oft zum Lesen, aber Rubinrot hatte ich recht schnell durch, weil ich es nicht weg legen wollte.
Am Ende gibt es noch einen schönen Cliffhanger, der einen neugierig auf das nächste Buch macht.

Ein toller Reihen-Auftakt, welcher nicht nur von den Charakteren her überzeugen kann, sondern auch altes gut neu zu verpacken weiß und dadurch für mich sehr interessant war. Obwohl für mich noch etwas mehr hätte passieren können, bekommt Rubinrot die volle Punktzahl von mir, weil ich mich einfach gut unterhalten gefühlt habe und selten so lachen musste.