Rezension

Toller Road-Trip mit Tiefgang

Albert muss nach Hause - Homer Hickam

Albert muss nach Hause
von Homer Hickam

Bewertet mit 3 Sternen

Eigentlich bin ich ja eher Fantasy-Leser, aber der Klappentext war so witzig, dass dieses Buch doch mein Interesse wecken konnte! Und es hat sich gelohnt, definitiv war es eines meiner Highlights in diesem Jahr. Es handelt sich wirklich um einen klassischen Road-Trip-Roman, was dann auch schon mal etwas ermüdend werden kann, hier wird die Geschichte jedoch immer wieder aufgelockert, besonders durch Albert oder auch den Hahn. Die beiden Hauptpersonen Homer und Elsie sind gut nachvollziehbar und realistisch beschrieben, wobei meine Symphatien sehr schnell auf Homers Seite landeten und ich Elsie zwischendurch als "blöde Kuh" bezeichnete. Oberflächlich betrachtet also- Homer: treusorgender, liebevoller, pragmatischer Ehemann - Elsie: berechnende, eiskalte, gefühllose Schnepfe! Aber die Geschichte entwickelt sich zum Glück mit jeder Station der Reise (zuviel möchte ich hier lieber nicht verraten). Zwei Kleinigkeiten waren jedoch leider nicht so stimmig und haben etwas das Gesamtbild gestört. Am Anfang und auch auf dem Klappentext wird der Eindruck erweckt, Albert sei ein bissiges Reptil, was Homer nicht leiden könne und allein auf Elsie geprägt sei. Das taucht aber im weiteren Verlauf der Geschichte nirgendwo wieder auf, im Gegenteil. Die beiden scheinen ein sehr gutes Verhältnis zu haben. Das zweite ist das Zugunglück im Hurricane. Nach dieser doch sehr heiteren, vergnüglichen Reise, wo nicht so viel richtig Schlimmes passierte, waren die vielen Leichen von Kindern und Babies für meinen Geschmack sehr krass. Aber viellecht habe auch nur ich das so empfunden. Insgesamt ein wirklich tolles, lesenswertes Buch.