Rezension

Toller Roman. Lesenswert, lehrreich und schrecklich unterhaltsam.

Propaganda - Steffen Kopetzky

Propaganda
von Steffen Kopetzky

Bewertet mit 4 Sternen

Fulminater Breitbandroman, der die amerikanische (und deutsche) Geschichte streift, in der `Allerseelenschlacht´ im Hürtgenwald gipfelt und in den Vietnamkrieg und die Pentagon Papers mündet. Unterwegs in dieser Geschichte ist die Leserin mit John Glueck, der auszieht um die Welt von falschen Idealen zu befreien und mit den richtigen zu versorgen. Propaganda als Wahrheitsvermittlung. Erst um die Deutschen von den Nazis zu befreien, klar, dann später, um den Weg für die richtige Demokratie gegen den falschen Kommunismus frei zu bomben. Heiligt der Zweck die Mittel ? Ist der Zweck vielleicht nur ein Lügengebilde um die Mittel zu heiligen ? In einer mutigen abenteuerlichen politischen Zeitreise, auf der man Salinger, Bukowski, Hemingway, Eisenhower, Kennedy, Wehrmachtssoldaten und amerikanische Soldaten, einen Indianer und viele mehr trifft, lernt man im eiskalten Pervitinrausch und klärendem Pilztrip, zwischen Kriegsgreuel und Bomben der Macht, dass nicht nur die Hitler und Stalinreiche grausam – gruselig sind. Der amerikanische Traum, reguliert von Militär, Pentagon und Agenten, angeblich alle im Einsatz für die Freiheit aller, ist blutig, verlogen und brutal. Eine Blutspur, die von den Indianern über 2 Atombomben gegen Japan eingesetzt in den forcierten Vietnamkrieg mündet... hier endet der Roman, aber leider nicht der Amerikakrieg, wie auch die Vietnamesen den Krieg genannt haben.