Rezension

Toller Schmöker!

Amandas Suche - Isabel Allende

Amandas Suche
von Isabel Allende

Bewertet mit 5 Sternen

Hat mir richtig gut gefallen!

Ein toller Schmöker. Mir hat der Mix aus Familiengeschichte und Krimi gefallen!

Indiana wird als fünfzehnjähriger Teenager schwanger. Das Mädchen mit dem Engelsgesicht ist mit dem Footballcrack und Hallodri Bob Martin zusammen, den seine Mutter erst einmal zu seinem Glück zwingen muss. :-)
Aus der Verbindung geht Amanda hervor, eine schlaue und etwas nerdige Rollenspielerin, die ihren Großvater Blake (aka 'Kabel') heiss und innig liebt.
Dann gibt es da noch Ryan, einen Veteran, und Alan.

Jahre später arbeitet Indiana als 'Heilerin' in San Francisco und ist von Bob getrennt, der die Kurve gekriegt hat und Polizist geworden ist.
Amanda ist mit ihrer Rollenspielgruppe "Ripper" dem Verbrechen auf der Spur (sie ist die Spielleiterin, Blake der Berater). Alles beginnt mit einem Opfer, das in der Schulturnhalle gefunden wird - im Anus des Mannes steckt ein Baseballschläger (wie unappetitlich!).

Als dann Indiana ins Visier des Verbrechers gerät, wird aus Amandas Spiel bitterer Ernst...

Der Roman, der eine Mischung aus Krimi & Familiengeschichte ist,

 hat mir sehr  gefallen, da Allende eine routinierte  Erzählerin ist, deren Stil manchmal zwischen literarischem Elaborieren und profanen Feststellungen oszilliert.
Besonders gut geraten ist die Figurenzeichnung, ich konnte mir (fast) alle Figuren bildlich vorstellen und die Stärken und Schwächen der Personen sind logisch  beschrieben, sodaß ein stimmiges Bild entsteht. 

Wer jedoch einen klassischen Krimi erwartet, der wird womöglich enttäuscht sein, da der Focus mehr auf der teils verästelten Erzählung und weniger auf traditionellen suspense - Elementen liegt. Auch muß man als Leser etwas "Sitzfleisch" mitbringen.

Wenn man  sich aber auf diesen Genremix einlässt und Allendes Stil zu schätzen weiß, wird man mit "Amandas Suche" ein paar schöne Lesestunden verbringen!