Rezension

Toller Schreibstil, aber leider in der Handlung verschenktes Potenzial

Never Let Me Down - Sarina Bowen

Never Let Me Down
von Sarina Bowen

Bewertet mit 3.5 Sternen

In letzter Zeit lese ich sehr gerne Geschichten mit Rockstars und die The-Ivy-Years-Reihe von Sarina Bowen hat mir bereits gut gefallen. Daher versprach "Never let me down" für mich auch die perfekte Mischung.

Im Buch geht es um die 18-jährige Rachel, die ihre Mutter gerade an eine schwere Krankheit verloren hat und deswegen in ein Heim ziehen muss. Zu ihrem Vater, dem berühmten Rockstar Frederick Ricks, hat sie keinen Kontakt und nichts außer ein paar Lieder auf ihrem iPod und einigen verblassten Erinnerungen. Doch dann taucht ihr Vater plötzlich im Heim auf, nimmt Rachel mit zu sich und ermöglicht ihr sogar ein Studium am renommierten Claibourne College, wo sie sich schon bald in Jake verliebt. Doch kann das wirklich alles gut gehen, wo ihr Vater, doch eigentlich ein Fremder für Rachel ist und sie fast nichts über ihn weiß?

Sarina Bowens Schreibstil konnte mich bereits in anderen Büchern begeistern und auch hier schafft sie es wieder, dass durch einen sehr flüssigen Schreibstil die Seiten nur so dahinfliegen.

Bei "Never let me down" handelt es sich dieses mal allerdings um einen Einzelband und keinen Reihenauftakt.

Die Handlung entwickelt sich zunächst in einem angenehmen Tempo, hier und da hätte es vielleicht etwas schneller gehen dürfen, aber insgesamt war die Geschichte sehr authentisch. Leider plätscherte sie ab der Hälfte des Buches dann eher dahin, ohne das sonderlich viel passierte. An sich nichts schlimmes, da sich das Buch so auch wunderbar zwischendurch oder abends lesen lässt. Allerdings hatte ich dann das Gefühl, dass die Autorin alles, was sie bisher noch nicht erzählt hatte, noch unbedingt auf die letzten 100 Seiten quetschen musste.

So passiert hier dann wahnsinnig viel und man kann oft nicht ganz folgen. Meiner Meinung nach, wurden hier auch noch deutlich zu viele Handlungsstränge angerissen und dann leider eher flüchtig zu Ende erzählt.

Hier wäre definitiv noch Potenzial für einen zweiten Band drinnen gewesen, oder die Handlungen hätten besser auf das Buch verteilt sein müssen.

Rachel als Charakter fand ich sympathisch, aber man erfährt leider kaum was über ihre Entwicklung. Beim männlichen Protagonisten Jake handelt es sich, anders als in New Adult Büchern gewohnt, dieses mal um keinen Bad Boy, sondern um einen sehr, sehr lieben Typ. Er war definitiv meine Lieblingsperson des Buches, deswegen finde ich es auch sehr schade, dass man nur relativ wenig über ihn erfährt.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden fand ich auch sehr schön zu lesen. Allerdings nimmt sie vergleichsweise wenig Platz in der Geschichte ein, was eigentlich ziemlich schade ist, da ich gerne noch mehr über die Annäherung der beiden erfahren hätte.

Den Hauptteil der Geschichte nimmt die Entwicklung und Entstehung der Beziehung zwischen Rachel und ihrem Vater ein. Das hat mir gut gefallen, da ja sonst eher die Liebesgeschichte in New Adult Büchern im Vordergrund steht. Insgesamt erfährt man aber auch hier wieder nur sehr wenige Hintergrundinformationen vor allem auch darüber, warum sich Rachels Eltern eigentlich getrennt haben.

Fazit: Ein eher mittelmäßiges Buch von Sarina Bowen. Viele Themen werden leider nur angerissen und es fehlt die Tiefe. Dennoch lässt sich die Geschichte toll lesen und beschert angenehme Lesestunden.