Rezension

Toller Sci-Fi-Märchen Auftakt!

Die Luna-Chroniken 01: Wie Monde so silbern. E-Book inklusive
von Marissa Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Sci-Fi meets Märchen – und es passt so gut zusammen!

Ich habe ein Faible für Märchen und finde es immer wieder schön zu sehen/lesen, dass sich Autoren Gedanken machen, was man alles aus einem doch recht altem Stoff wie den Märchen machen kann: Entweder Story einfach leicht umgewandelt in diese Zeit bringen oder, wie hier bei den Luna-Chroniken, man übernimmt den Rahmen der Geschichte und spinnt dort seine eigenen Ideen mit ein. Und das ist Frau Meyer äußerst gut gelungen.

Im Vergleich zu vielen anderen, gefallen mir die Deutschen Cover nicht allzusehr. Die Original Cover reizen mich mehr. Ich finde sie Aussagekräftiger. Bei dem deutschen Cover hab ich nämlich am Anfang gar nicht erkannt, dass dort immer wieder der gleiche Schuh abgebildet ist *facepalm*.
Aber dank des (dann doch erkennenden) Schuhs und des Klappentextes wurde schnell klar:
Es geht um Cinderella! In einer weit, weit entfernten Galaxie Zukunft.

Das Buch spielt weit in der Zukunft, die Menschheit hat 4 Weltkriege überlebt und kämpft seit Jahren mit einer neuen Bedrohung: Letumose, die blaue Pest.
Unsere Protagonistin Cinder ist ein Cyborg. Und deswegen eine Außenseiterin, denn Cyborgs sind nichts wert; sie sind nur „Dinge“ ohne Gefühle.

Die wenigsten Leute in ihrer Umgebung wissen davon und Cinder versucht alles um ihre metallischen Gliedmaßen zu verstecken, um so normal wie möglich zu wirken.

Ihr Alltag wird hauptsächlich von ihrem Job als Mechanikerin auf dem hiesigen Markt bestimmt, denn sie ist nebenbei noch als Versorgerin ihrer Stiefmutter samt Schwestern zuständig.
Als sie jedoch Prinz Kai trifft und ihre geliebte Schwester an der blauen Pest erkrankt, ändert sich für Cinder alles.

Trotz des -für mich- recht schweren Einstiegs in diese neue (wundervolle) Sci-Fi-Reihe bin ich hin und weg von „Wie Monde so Silbern“ und Frau Meyers Schreibstil.
Ihre Beschreibungen sind sehr detailreich und ich habe oft mit Cinder gelitten und sie auch mal angeschrien.

Das Buch ist abwechselnd aus Cinder und Kai’s Sicht geschrieben und ich mag dieses Pairing wirklich sehr.

Ich weiß nicht ob es an mir lag, aber die große Überraschung am Ende war mir doch schon recht früh klar. Irgendwie musste es ja so kommen. Dennoch empfand ich den kleinen Cliffhanger als schrecklich, so dass ich direkt Band 2 lesen wollte. Dieser behandelt zwar eine andere Märchenfigur, fädelt aber nebenbei Cinders Geschichte weiter. Diese Umsetzung empfinde ich als recht gelungen.

Zwei Sachen blieben mir bis zum Schluss allerdings unklar.
Zum einen: Wie sieht Iko aus? Oder hab ich das überlesen?
Zum anderen: Was bedeutet „Linh-mei“, wie Cinder oft angesprochen wurde?

Trotz dieser 2 Ungereimtheiten vergebe ich 5 von 5 Eulen und hoffe sehr, das die zukünftigen Bände nicht ab schwächeln.