Rezension

toller Thriller

Die Eistoten - Christian Buder

Die Eistoten
von Christian Buder

===Inhalt===

In einem kleinen Dorf im Allgäu findet die elfjährige Alice mit ihrem Freund Tom die Leiche eines Mädchens, die im Wald erfroren ist. Die kluge Alice glaubt nicht an einen Unfall und vermutet einen Zusammenhang mit dem Tod ihrer Mutter.

Schon damals war sie die einzige, die nicht an einen tragischen Unfall glauben wollte. Auch Alice Vater, der Polizist ist, will ihr keinen Glauben schenken, dass es sich um Mord handelt. Er vermutet, das wäre Alice' Art, mit dem Geschehenen fertig zu werden in Verbindung mit ihrer kriminalistischen Neigung. Aber das neugierige Mädchen lässt sich nicht verunsichern, sonder beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Sie hat Hilfe von Tom und Wittgenstein, einem toten Philosophen, der immer mal wieder auftaucht, um ihr Hilfe zu geben. Dabei kommt sie einem Serienmörder auf der Spur, der vor nichts zurückschreckt und bald ist auch ihr eigenes Leben in Gefahr.

===Meine Meinung===

 Mir hat das Buch von Anfang an gut gefallen. Besonders erfreut war ich auch, dass die Geschichte in der Nähe meines Wohnortes spielt ;) Wenn man sich die Leute und Landschaft so gut vorstellen kann, kann man sich noch viel besser in das Buch versetzen. Die kleine Alice ist sehr neugierig, manchmal ein bisschen zu überzeugt und wirkt oft ein wenig zynisch. Eigentlich mag ich sie, aber ich finde sich manchmal doch ein bisschen zu radikal für ihr Alter. Wenn man sie sich wirklich als 11 vorstellt, wirkt das nicht ganz glaubwürdig.

"Oder wie wollte man beweisen, dass ein Mann, der sich für Jesus hielt, nicht wirklich ein auferstandener Jesus war? Und warum sperrte man nicht die Menschen ein, die fest daran glaubten, dass ein Mensch wieder von den Toten auferstanden war?" (Christian Buder  - Die Eistoten, S. 47)

 Die anderen Charaktere finde ich im Allgemeinen ok. Lediglich mit dem Vater kann ich nicht so viel anfangen. Er ist der Meinung, Alice ist übergeschnappt und bräuchte psychologische Hilfe. Er will sie deswegen in eine Klinik einweisen, aber eigentlich wäre es hilfreicher, wenn er ihr einfach mal zuhören und ihr nicht immer sofort das Wort abschneiden würde. Im Grundzug nicht ganz unrealistisch, aber es wirkt ein bisschen too much. Und dann ist da noch der Philosoph. Er ist schon lange tot und ich finde, er bringt ein bisschen Pepp in die Geschichte. Sowas hat man nicht in jeder Story. Was es aber wirklich mit ihm auf sich hat, erfährt man nicht. Nur Alice kann ihn sehen, aber auch nicht immer. Insgesamt finde ich, alle Personen haben etwas eigenes, da wird es auch nicht langweilig.

Ansonsten finde ich das Buch sehr spannend und unterhaltsam und es waren auch ein paar gruselige Szenen dabei. Das erste Kapitel hat schon Lust auf die weitere Entwicklung gemacht und auch das Cover finde ich passend gewählt. Die Story finde ich gut aufgebaut, für mich gab es keine Unstimmigkeiten. Die Spannung blieb bis zum Ende erhalten, ich fand das Buch wirklich sehr unterhaltsam. Zwischenzeitlich gab es einige Dorfbewohner, die in Motiv für die Morde hatten, am Ende (ein bisschen zu früh vor Ende) hat Alice dann aber ein paar mehr oder weniger eindeutige Hinweise bekommen, wer wohl der Mörder sein könnte, so dass da Ende nicht ganz unvorhergesehen kam.

===Fazit===

Das Buch habe ich wirklich sehr gerne und schnell gelesen. Insgesamt ein gelungener Thriller mit einem ganz besonderen Charme. Allerdings auch mit ein paar kleinen Schwachpunkten. Dennoch wirklich sehr empfehlenswert.

Kommentare

Blackfairy71 kommentierte am 16. Januar 2014 um 15:55

Eine schöne Rezi und das Buch klingt spannend. Besonders der Aspekt mit dem Geist des toten Philosophen gibt der Geschichte sicher einen besonderen Kick, im Gegensatz zu anderen Thrillern.