Rezension

Tolles Buch

Erdbeerkönigin - Silke Schütze

Erdbeerkönigin
von Silke Schütze

Eva lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn gerade mehr schlecht als recht zusammen, als sie Post bekommt.Daniel ist gestorben. Er ist jemand, den sie nie vergessen hat, obwohl das Treffen nur einige Stunden kurz war. Aber was will Daniel mit seinem Wunsch, dass Eva seine Grabrede hält, bezwecken? Und kann sie das überhaupt? Will sie das? Ihr Weg führt sie nach Hamburg und ein Stück zurück in die Vergangenheit'

Habt ihr schon mal jemanden getroffen, den ihr nicht vergessen konntet? An den ihr noch heute, vielleicht Jahre später denkt? Vielleicht hört ihr ein bestimmtes Lied und denkt an diese Person, vielleicht ist es ein bestimmter Geruch oder eine Handlung, die ihr ausführen müsst, damit ihr an sie denkt. Jeder kennt dieses Gefühl. Und solch ein Gefühl ist es, das den Roman von Silke Schütze trägt. Tief im Innern der Geschichte herrscht ein warmes, aber auch trauriges Gefühl vor. Manche Dinge vergehen und verändern sich, aber Erinnerungen bleiben.

Eigentlich ist die Person Eva für mich viel zu alt, als das ich mich richtig in sie hinein versetzen könnte. Sie hat schon einen Mann, einen fast erwachsenen Sohn und die Probleme einer 'alten' Ehe. Eingefahrene Regeln und Begebenheit, immer dasselbe Muster.
Der Leser begleitet Eva dabei, wie sie sich aus diesem Kokon kurz befreit um eine größere Herausforderung herauszunehmen: Eine Grabrede, die schwierig zu halten ist, für einen Menschen, der ihr etwas bedeutet, aber den sie trotzdem kaum kennt.

Und vor allem auch mutig von Daniel, der mit seinen Erinnerungen starb und Eva mit seinem Wunsch betraute. Man fragt sich: Was bezweckt er damit? Was ist das große Geheimnis? Und der Leser begleitet Eva auf der Suche nach dem Daniel, den sie nicht kennt. Er hat viele Facetten, dieser Verstorbene und ebenso viele Probleme muss auch Eva umgehen in Hamburg.

Mir gefällt das Hamburg-Setting sehr. Mir gefällt Eva, wie sie sich zum Teil windet, um sie selbst zubleiben und Stücke von sich wiederzufinden. Und mir gefällt die Idee, dass Erinnerungen immer erhalten bleiben, auch wenn sie uns gerade nicht wichtig erscheinen.
'Die Erdbeerkönigin' hat mich berührt, zum Schmunzeln gebracht und lässt mich gespannt auf das nächste Buch von Silke Schütze warten. Danke!