Rezension

Tolles Buch, aber der Thrill fehlt etwas...

Die Schuld einer Mutter - Paula Daly

Die Schuld einer Mutter
von Paula Daly

Bewertet mit 4 Sternen

Auf das Buch "Die Schuld einer Mutter" von Paula Daly war ich sehr gespannt. Schon äußerlich hat es mir super gefallen und der Klappentext versprach eine sehr spannende Geschichte.

Lisa ist Mutter dreier Kinder und dazu noch beruflich in einem Tierheim voll eingespannt. Sie ist chronisch überfordert und dann verschwindet auch noch die Tochter ihrer Freundin Kate. Das Tragische daran: Lucinda hätte bei Lisas Tochter übernachten sollen, doch sie kam nie bei der Familie an und das ist dort gar nicht aufgefallen. Wertvolle Stunden bei der Suche nach der 13-jährigen wurden ungenutzt vertan.
Da in der Nähe bereits vor ein Mädchen dieses Alters entführt wurde, befürchten alle das Schlimmste. Es beginnt eine atemlose Suche, doch Lucinda bleibt verschwunden. Und Lisa macht sich die größten Vorwürfe ihres Lebens...

Meine Meinung:
Das Buch kann man getrost als "Pageturner" bezeichnen, denn ich wollte es kaum noch aus der Hand legen. Das liegt aber nicht unbedingt an nervenzerreißender Spannung, denn diese hält sich zwar auf einem konstanten, aber eher niedrigeren Level. Mir haben die zahlreichen Hintergrundinfos sehr gut gefallen, die uns die Autorin über ihre Charaktere liefert. Die Personen wirken dadurch lebensnah und man kann sich besser mit ihnen identifizieren. Auch die Ermittlerin Joanne ist keineswegs die allwissende Superheldin, sondern eine ganz normale Frau mit Schwächen und Problemen.
Man erfährt auch viel über Lisas Alltag im Tierheim und nicht nur diese Passagen hinterlassen bei mir das Gefühl, dass auch etwas Sozialkritik ausgedrückt werden sollte, was ich sehr gut finde.
Während des Lesens kann man prima miträtseln und es gibt auch allerhand Leute, die verdächtig erscheinen. Doch die Lösung des Rätsels war mir dann doch erst zu einem sehr späten Zeitpunkt klar, nachdem ich mich über einige gelungene Wendungen bzw. aufgedeckte falsche Spuren freuen konnte.
Am Ende halfen zwar einige Zufälle, dass der Fall geklärt werden konnte, aber das hat mich nicht gestört. Alles in allem war die Story durchaus real vorstellbar und wurde am Schluß zufriedenstellend aufgelöst.

Fazit: Ein tolles Buch mit lebhaften Charakteren und einer guten Story, das aber noch etwas mehr Thrill vertragen hätte. Empfehlen würde ich es allen Lesern, die gerne etwas Spannendes lesen, aber auch viel über den Background der Handelnden erfahren wollen.