Rezension

Tolles Buch für ältere Teenager

Liebe ist was für Idioten. Wie mich - Sabine Schoder

Liebe ist was für Idioten. Wie mich
von Sabine Schoder

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch "Liebe ist was für Idioten. Wie mich." von Sabine Schoder ist 2015 im Fischer Taschenbuchverlag erschienen und als Jugendbuch ausgewiesen. Da die Protagonistin bereits 17 Jahre alt ist, würde ich das Buch Leserinnen ab 15 Jahrem empfehlen, ansonsten sind weite Teile der Handlung, wie das Abschlussjahr, noch sehr weit weg. Wegen der Liebesszenen würde ich das Buch unter 14-Jährigen nicht zum Lesen geben, ebenso wegen des gedankenlosen Drogenkonsums in diesem Buch.

Ich selbst bin durch Werbung und Leserunden auf dieses Buch im letzten Jahr aufmerksam geworden und habe es jetzt in meiner Bücherei entdeckt und sofort ausgeliehen.

Worum geht es in dem Buch?
Viki, 17, ist seit 10 Jahren Halbwaise. Ihr Vater ist Alkoholiker, das Zusammenleben der beiden ist von Konflikten geprägt. In der Schule hat Viki Schwierigkeiten, sie jobbt nebenbei um die Ausgaben für Wohnen und Essen angemessen bestreiten zu können. Zum Entspannen kifft Viki ab und zu - die Geschichte beginnt an ihrem Geburtstag, wo Freunde zusammengelegt und Marihuana für sie gekauft haben. Leider erwischt sie etwas zu viel und landet mit dem Sänger der Schulband im Bett - den sie nicht ausstehen kann und über den sie sich schon länger lustig macht.

Meine Meinung zu den Charakteren:
Die Charaktere sind große klasse! Auch, wenn die Lehrkräfte in dem Buch nicht gut wegkommen muss man hier auch die Subjektive Wahrnehmung von Schüler*innen berücksichtigen, und dass es auch nicht ganz optimale Vertreter in diesem Beruf gibt.

Viki ist sehr selbstbewusst und hat sich eine abweisende Art aufgebaut um nicht weiter verletzt zu werden. Sie hat Schwierigkeiten damit, Gefühle zu akzeptieren die nicht zu ihrem Verstand passen. Somit bietet die 17-Jährige Viki meinem jüngeren Selbst eine tolle Identifikationsfigur, deren Fühlen und Handeln ich sehr gut nachvollziehen konnte.

Jay mag ich anfangs auch nicht, jedoch sehe ich ihn immer durch Vikis Brille, gewöhne mich schließlich an ihn und fange auch an, Jay langsam aber sicher zu mögen. Je weiter die Geschichte fortschreitet desto besser kann ich mich auch in seine Welt und Sichtweise hineinversetzen.

Mel ist eine tolle beste Freundin, die neben praktischer Hilfe auch viel Verständnis für Viki aufbringt und ihr eine Ersatzfamilie bietet. Vom Wesen her (Neugier) ist mir jedoch Viki näher als Mel.

David kann ich vom Fleck weg nicht ausstehen und daran ändert sich im Laufe des Buches auch nichts.

Die Erwachsenen bleiben generell eher flach in diesem Buch - so wie es auch im Leben von Jugendlichen der Fall ist. Von daher passt es, wie die Personen beschrieben sind.

Meine Meinung zur Handlung:
Große Klasse mit vielen Überlegungen und Wendungen dahinter. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die Autorin hat sich die Hintergrundgeschichte von Viki und Jay sehr gut überlegt und ich habe das Gefühl, dass sie ihre Charaktere sehr gut kennt.

Die Beschreibung der Orte macht es für mich möglich, mit Viki gemeinsam diese Orte zu besuchen. Ganz großes Kopfkino!

Fazit: Ein großartiges Buch für ältere Jugendliche!