Rezension

Tolles Debüt, das mit überzeugenden Figuren aufwartet

Feuer & Schatten - Kai Herrdum

Feuer & Schatten
von Kai Herrdum

Zens Welt gerät aus den Fugen, als er ein nächtliches Gespräch in der Feuergilde, seiner Heimat seit vielen Zyklen, belauscht. Er muss fliehen, verfolgt von Häschern, die seinen Tod wollen. Plötzlich kämpft er nicht mehr nur gegen seine Feinde und um sein eigenes Leben, sondern auch um das Leben seiner Freunde und um das Schicksal eines ganzes Reiches.

Empfohlen wurde mir dieses Schmuckstück von Lauras_garden_of_books. Du weißt nicht wie dankbar ich dir bin ;) Mit „Feuer und Schatten“ liefert Kai Herrdum sein Debüt ab - und was für eins. Das Debüt-Label habe ich „Feuer und Schatten“ auf keiner Seite angemerkt. Kai muss den ersten Band der „Andral Chroniken“ nicht vor anderen großen deutschen Fantasyplayern verstecken.

Er hat mich schon mit seinem Prolog gepackt - das stilistische Mittel, das er nutzt um dem Prolog einen Rahmen zu geben, hat mich erstaunt und gepackt. Er zeigt schon zu Beginn, dass er mit der Sprache spielen kann, dass sie ihm gehorcht - und dieses hohe sprachliche Level behält er über die gesamten 560 Seiten bei.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt: Da hätten wir Zen, den Lehrling der Feuergilde, der kurz vor seiner Prüfung steht. Seido, ein Magier der Wassergilde, der nach Anerkennung strebt und große Ziele vor Augen hat und schließlich Thoran Leinenhand, Wachhauptmann, Vater und Freund, und den Überlebenden, Taubenfreund und Stadtstreicher: Ihre Wege überkreuzen sich, das ist wahr, aber keiner der Protagonisten ist nur Mittel zum Zweck um die Handlung voran zu bringen. Ich habe sie alle lieb gewonnen und fieberte mit ihnen. Mein Herz klopfte und ich hoffte und bangte (ja, selbst um die Taube!).

Die Geschichte stellte sich als überraschend erwachsen heraus. Alle Protagonisten sind „angekommen“, haben zu Anfang ein Ziel vor Augen und einen klaren Blick auf die Welt. Genau das, was ich bei manch anderen Büchern vermisse. Keine Sorge, die Figuren geraten in genügend Schwierigkeiten für drei Leben ;) Das Beziehungsgeflecht der Figuren war dementsprechend nicht mit einer rosaroten Brille versehen.

Kais Stil und die Figuren haben mich durch das Buch getragen. Durch düstere Gänge und dichte Wälder, an den Rand großer Seen und durch enge Gassen und durch viele spannende Szenen. Der Autor sorgte dafür, dass ich oft atemlos an den Seiten klebte, fluchte und an den Nägeln knabberte.

Was bleibt mir zu sagen, außer dass ich vom zweiten Band, der im Mai erscheinen soll, viel erwarte und viele Fragen an das Buch habe. Habe ich mich in das Buch verliebt? Ja! <3