Rezension

Tolles Jugendbuch im Reich der Träume

Silber - Das erste Buch der Träume
von Kerstin Gier

Bewertet mit 5 Sternen

Mein erstes Buch von Kerstin Gier. Die Autorin schreibt ja ganz offensichtlich hauptsächlich für Frauen - in diesem Fall für jugendliche Mädchen. Nun bin ich von dieser Zielgruppe eigentlich so weit entfernt, wie es nur geht. Aber da man in jeder Buchhandlung praktisch als erstes über den Kerstin-Gier-Tisch stolpert, dachte ich mir, dass es sich lohnen könnte, mal einen Blick in eines ihrer Bücher zu werfen.
Nun haben mich bisher ihre Titel nicht so angesprochen. Silber - Das erste Buch der Träume ist nun aber einer, mit dem sie mich gekriegt hat. Ich mag Träume und Traumreiche als Motiv in Fantasy-Romanen, nicht zuletzt, weil ich ein großer Sandman und H.P. Lovecraft Enthusiast bin.
Ich bin nicht enttäuscht worden. Zwar bin ich noch immer nicht Giers Zielgruppe, aber trotzdem hat mich das Buch gepackt - nicht zuletzt, weil die Autorin einfach hervorragend schreiben kann.

Das Setting ist für jemanden, der schon einige "Traumreiche"-Geschichten gelesen hat, nicht so wahnsinnig originell, aber das gleicht Kerstin Gier durch grundsolides, spannendes und vor allem auch humorvolles Erzählen aus.

Liv Silber kommt mit ihrer Mutter, Schwester und Haushälterin nach London. Schon zum x-ten Mal musste die kleine Familie umziehen, was den beiden Schwestern gründlich zum Hals hinaushängt. Diesmal scheint Livs Mutter jedoch sesshaft werden zu wollen, da sie einen Mann kennengelernt hat, mit dem es ernst wird. Dumm nur, dass Liv ihrem neuen Vater genauso wenig abgewinnen kann, wie ihrer neuen Schule.
Eine tolle Ausgangssituation für ein Jugendbuch, ergänzt um viel mehr liebevolle Details, als in so einer Rezi angerissen werden können. Hinzu kommt eine mysteriöse Clique, die Verbotenes im Reich der Träume unternimmt und in deren Machenschaften Liv natürlich verwickelt wird. Fantasy und Reales halten sich die Wage und greifen perfekt ineinander.

Ein wirklich tolles Buch, das ich mit Begeisterung gelesen habe, obwohl ich, wie gesagt, weit entfernt von Giers Zielgruppe bin. Sehr viel mehr kann ein Autor eigentlich nicht erreichen.