Rezension

Tolles Kopfkino

Der Trakt - Arno Strobel

Der Trakt
von Arno Strobel

Bewertet mit 4 Sternen

Arno Strobel schreibt in „Der Trakt“ in einer Tradition der psychologisch raffinierten Psychothriller, in der eine Protagonistin unter starken Druck steht, wie man es z.B. von Lauf, Jane, Lauf von Joy Fielding kennt. Auch an Dean R. Koontz und Mary Higgins Clark musste ich denken.
Arno Strobel nutzt einen rasanten Stil und eine actionreiche, spannende Handlung.
Verschiedene Nebenfiguren sind etwas klischeehaft geraten, aber die Hauptfigur Sybille Aurich, auch Jane Doe genannt, funktioniert gut. Der Leser kann ihrer verzweifelten Suche nach ihrem vermissten Sohn und ihrer eigenen Identität atemlos folgen. Sie sucht ihren Mann auf, auch ihre beste Freundin und ihre Schwiegermutter. Ständig gerät sie in unterschiedliche Situationen, die sie an ihrer Identität und der Existenz ihres Sohnes zweifeln lassen. Weder sie noch der Leser weiß, wem oder was er glauben soll. Mehrfach glaubt man sich auf der richtigen Fährte, dann kommen Wendungen.
Arno Strobel Stil ist packend und gut lesbar. Einmal angefangen, fällt es schwer, den Roman auch nur kurz zu unterbrechen. So hatte ich den Thriller auch in Rekordzeit durch und bin begeistert. Ob Der Trakt jetzt genauso gut ist wie Strobels ambitionierter Erstling Magus lässt sich noch nicht sagen, aber raffiniert und abwechslungsreich sind beide Bücher.