Tolles Reisetagebuch entlang der deutsch-deutschen Grenze
Inhalt:
Burkhard Fiebig macht sich in Wandermontur auf Spurensuche. Er geht zu Fuß die deutsch-deutsche Grenze ab. Auf den gepflasterten Kolonnenwegen macht er sich auf bis zur Ostsee.
Dabei erlebt er sehr viele Zufallsbegegnungen.
Viele dieser Menschen haben den tödlichen Grenzstreifen der DDR aus nächster Nähe erlebt, wohnten zu DDR Zeiten dort und wohnen auch im vereinten Deutschland immer noch dort. Er ist ein Teil ihrer Vergangenheit, aber eben genau so sehr Heimat.
Positive wie negative Erlebnisse aus der damaligen DDR schildert Fiebig anhand vieler Erfahrungsberichte von Anwohnern und „Mitwanderern“.
Auch von seiner eigenen Geschichte und seinen Familienerlebnissen berichtet er in locker eingestreuten Rückblicken.
Meine Meinung:
Der Schreibstil erinnert mich an so manches Reisetagebuch, das alles Erlebte bezeugt.
So weiß ich als Leser stets wo Fiebig „der Schuh drückte“. Im wahren Wortsinne, wie im Übertragenen.
Wanderschmerz, Durst und Verpflegungsengpässe durch geschlossene Wirtshäuser erlebe ich ebenso hautnah mit, wie die Beförderung zum nächsten Fixpunkt der Reise durch hilfsbereite Bürger, die Fiebigs Reise wissbegierig hinterfragen und ihm so manchen Schatz der Erinnerung aus ihrem eigenen Leben mit auf den Weg geben.
Dieses Buch beschreibt die schaurige bis skurrile (zumindest für Westler) Vergangenheit der DDR und nennt sehenswerte Orte entlang seiner Wanderroute. Es beschreibt aber auch die reichhaltige Natur, die sich den Todesstreifen wiedergeholt hat, und ihn heute wieder menschlich und sehenswert gemacht hat.
Fazit:
Dieses Werk ist sowohl für Wanderbegeisterte, als auch für geschichtsinteressierte Menschen geeignet, die sich vielleicht sogar selbst einmal auf die Spuren Fiebigs begeben möchten.
Ein wenig Nostalgie wird auch mitgeliefert und so kommen bei manch einem Leser mit Sicherheit eigene Erinnerungen an eine einzigartige Zeit der Geschichte von Ost und West zurück.