Rezension

Tolles Road-Trip-Buch

Let's Get Lost - Adi Alsaid

Let's Get Lost
von Adi Alsaid

Ideale Sommerlektüre – ein Road Trip der ganz besonderen Art mit einer liebenswerten, geheimnisvollen Protagonistin, die auf der Jagd nach den Nordlichtern ist. 4 ½ Sterne.

Inhalt

Leila hat ein Ziel: Alaska. Sie will nämlich aus einem ominösen Grund unbedingt die Nordlichter sehen. Darum macht sie sich ganz alleine auf den Weg und fährt mit dem Auto quer durch Amerika.

Dabei begegnet sie unterwegs vier anderen Teenagern. Hudson, der in der KFZ-Werkstatt seines Vaters jobbt und kurz vor dem wichtigsten Interview seines Lebens steht, von dem seine ganze Zukunft abhängt. Bree, die von daheim weggelaufen ist und gerne mal etwas mitgehen lässt. Elliot, der sich endlich traut seiner besten Freundin seine Liebe zu gestehen – und die anders reagiert, als erhofft. Und Sonia, die ihren Freund verloren hat, und nun Angst hat, sich erneut zu verlieben.

Man erlebt, wie Leila diesen begegnet und wie die Beteiligten durch diese Zufallsbegegnungen beeinflusst und verändert werden. Dabei passiert allerlei Lustiges, viel Trauriges, auch Dramatisches – Leben pur eben.

 

Meine ausführlichere Meinung

Ich liebe ja sowieso Road-Trip-Bücher und „Let’s get lost“ hat es problemlos in meine Top 3 geschafft.

Angefangen beim schönen Schreibstil und der Tatsache, dass es – was bei einem amerikanischen Jugendbuch ja eher selten ist –keinen Ich-Erzähler gibt. Auch die Aufmachung finde ich sehr  nett: jeder Abschnitt, also jede neue Bekanntschaft von Leila, wird eindeutig angekündigt und durch eine Straßenkarte verdeutlicht. Zudem gibt es zwischendrin auch einige Postkarten, die Leila von unterwegs verschickt. Optisch also schon mal sehr gelungen!

Die einzelnen Figuren haben Charakter und wirken echt. Ich fand es besonders spannend zu sehen, wie Leila sich auf diese doch unterschiedlichen Personen eingelassen hat und wie sich zwischen ihr und ihren neuen Freunden bzw. Bekanntschaften eine Dynamik entwickelt. Leila erlebt allerlei, aber auf eine Art und Weise, die bei mir nicht den Eindruck erweckt, als ob es vollkommen an den Haaren herbei gezogen ist, obwohl da (gerade beim Thema Autoklau oder Kanada) sicherlich die Gefahr bestanden hat. Großen Respekt hierfür!

Ebenfalls klasse fand ich es, dass wir viele Seiten von Leila im Laufe ihrer Reise kennen lernen, aber dennoch nicht wirklich viel über sie wissen. Warum sind die Nordlichter für sie so wichtig? Warum reist sie allein? Dies sind nur einige Fragen, die ich mir gestellt habe. Im letzten Teil, in dem Leila selbst die Hauptrolle spielt, wird das geklärt. Wirklich gut und im Nachhinein betrachtet erhält so manche Szene dadurch noch mehr Bedeutung.

Einen halben Stern Abzug gibt es für mich jedoch für die Liebesgeschichte um Leila. Leider habe ich diese nicht wirklich abkaufen können und auch das Ende passt für mich nicht ganz von der Logik her. (Inwiefern ein gewisser Jemand Leila hat ausfindig machen können.) Schließlich haben die beiden nur ein paar Stunden miteinander verbracht und obwohl es wirklich ganz süß war, kam es mir beim Lesen nicht so vor, als würde dies wirklich eine wochenlange Suche durch halb Amerika rechtfertigen. Aber das ist wirklich der einzige Kritikpunkt, den ich habe.

Fazit

Ein wunderschönes Buch, welches das Leben, den Moment und das Ergreifen von Chancen feiert. Ein toller Road Trip mit tollen Charakteren, in dem mich leider die Love Story nicht überzeugen konnte. Aber da diese sowieso nur eine kleine Rolle spielt, kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen!