Tolles Setting
Bewertet mit 4 Sternen
Der Schreibstil ist gewohnt humorvoll, wie man es von Elsie Silver kennt. Dementsprechend lag es nicht daran, dass ich zu Beginn nicht voll in die Geschichte abtauchen konnte. Ich wusste, dass es eine Single Dad Trope Reihe ist. Und da ich den Trope gerade für mich entdeckt habe, fand ich ihn auch super. Ich war aber irgendwie genauso überrascht und verwirrt wie Ford, als Cora vor seiner Tür stand. Und diese Unbeholfenheit hat mich ein bisschen vom Eintauchen abgehalten.
Rosalie tut mir voll leid, sie sollte wirklich lernen sich selbst an die erste Stelle zu stellen und das Leben zu genießen. Es ist einfach grausam, was sie bisher mit Männern erfahren hat. Und damit meine ich nicht nur ihre Beziehung. Deswegen habe ich mich sehr gefreut, dass Ford ihr wieder gezeigt hat, wer sie wirklich ist. Auch wenn das bedeutet, dass sie ihre Gedanken auf der Zunge trägt und immer etwas drüber ist.
Und Ford ist halt ein kleiner grumpy. Er distanziert sich von allem bevor es zu heikel wird. Umso erstaunlicher, dass er sich so um Cora sorgt. Letztendlich hat er doch eine große Schwächen für die Frauen in seinem Leben. Und das lässt ihn manchmal etwas unkonventionell handeln, aber eigentlich macht er sich einfach nur Sorgen. Gewitterwolke und Pappabär trifft auch beides absolut auf ihn zu.
Ja und dann gibt es noch die kleine Gewitterwolke Cora. Mit ihr habe ich mich am schwersten getan. Gerade zu Beginn war sie für mich viel mehr eine 17-Jährige Rebellin, als ein 12-Jähriges Kind. Ich verstehe, dass sie schnell erwachsen werden musste und schon viel erlebt hat. Aber gerade ihre Wortwahl konnte ich nicht immer mit ihrem kindlichen Dasein in Zusammenhang bringen. Es wurde dann immer besser, als sie einfach nur Kind sein konnte. Aber dennoch hat sie mir meine Schwierigkeiten bereitet. Es war aber wirklich schön zu lesen, wie sie immer weiter aufgeblüht ist und in Ford einen zweiten Vater gefunden hat.
Mal ganz nebenbei habe ich mich sehr gefreut, als Willa einmal wieder aufgetaucht ist.
Ich finde es auch schön, dass immer wieder darauf hingewiesen wird, dass Frauen manchmal nicht richtig behandelt werden. Sei es am Arbeitsplatz, oder dass sie weniger wert sind. Oder auch einfach das Tabuthema Periode. Es ist wichtig, dass daran gearbeitet wird. Ich würde mir wünschen, dass mehr Männer die Ansicht wie Ford haben.
Der Knall hat mich dann ein bisschen überrascht. Es war doch eine harte Wendung, die ich nicht habe kommen sehen. Die Reaktionen der verschiedenen Charaktere waren für mich nicht vollends greifbar.
Der Epilog und das Zusatzkapitel hingegen waren einfach nur zum Dahinschmelzen.
Auch wenn ich wie beschrieben ein zwei Sachen zu bemängeln hatte, fand ich es eine wundervolle Geschichte. Aber gerade, weil ich den direkten Vergleich zu der Chestnut Reihe hatte, muss ich gestehen, dass ich diese stärker finde. Aber unabhängig davon wurde nicht nur eine tolle Botschaft übermittelt. Ich freue mich aber jetzt schon die Geschichte von West zu erfahren und kann mir auch vorstellen, dass sie mir besser gefällt.