Rezension

Tolles Setting, träge Story

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich - Mary E. Garner

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
von Mary E. Garner

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt

Im ersten Band der Reihe „Das Buch der gelöschten Wörter“ erfährt Hope, dass es Menschen gibt, die in die Bücherwelt portieren können und dort die real gewordenen Buchcharaktere besuchen können. Doch diese Welt ist in Gefahr und sie kann dabei helfen sie zu retten.

 

Gestaltung

Das Buch hat mich sofort angesprochen! Das Cover sieht wunderschön aus und passt perfekt zum Inhalt und der Stimmung des Buches.

 

Idee

Mir gefällt die Grundidee der Geschichte sehr gut - das Reisen in die Bücherwelt, die urige Buchhandlung von Mrs.Gateway, das Beobachten der Buchcharaktere und natürliche die Geheimnisse rund um die Bedrohung der Bücherwelt. Überhaupt die Bücherwelt war sehr detailreich, humorvoll und spannend erdacht.

 

Sprache

Die Geschichte lässt sich flüssig lesen und versprüht einen besonderen Charme. Der Einstieg gefiel mir auch sehr gut, die Geschichte konnte mich fesseln und ich war gespannt, was Hope in der Bücherwelt erwartet. Mir gefiel auch die Stimmung die beispielsweise die Buchhandlung oder die Zentrale der Bücherwelt verbreitete. Doch im zweiten Drittel hatte ich das Gefühl, dass die Story nicht mehr so recht von der Stelle kam. Gewisse Handlungen wiederholten sich immer wieder - Hopes Besuche bei ihrer Mutter, ihre Zusammentreffen mit ihrem Exfreund und das Geschehen in der Buchwelt folgten immer demselben Muster. Es passierte recht wenig Überraschendes. Manchmal wurde auch ein längerer Zeitraum einfach in wenigen Sätzen zusammen gefasst ohne dass es die Story wirklich voran gebracht hätte. Vieles wurde nur angerissen oder angedeutet. Natürlich ist mir bewusst, dass es ein erster Band ist und nicht alle Fragen geklärt und alle Geheimnisse gelüftet werden können. Aber trotzdem hätte ich mir etwas mehr überraschende Handlung gewünscht. Das Ende wurde es dann nochmal richtig spannend. Die Ereignisse überschlugen sich, wobei ich auch hier nicht jede Auflösung so richtig nachvollziehen konnte. Und der Prolog macht dann doch große Lust weiterzulesen.

 

Charaktere

Hope Turner ist 42 Jahre alt und lebt sehr zurückgezogen. Sie arbeitet von zuhause aus bei einer Online-Partnervermittlung und kümmert sich um ihre an Demenz erkrankte Mutter. Viel mehr gibt es in ihrem Leben nicht. Ich fand es zu Anfang sehr spannend, mal eine etwas „ältere“ Protagonistin in einem Fantasyroman zu haben. Allerdings unterscheidet sich Hope für mich leider kaum von den jugendlichen Protagonisten aus anderen Romanen - sie ist unsicher, leicht zu beeinflussen und wird schnell verlegen in der Nähe eines attraktiven Mannes. Das fand ich sehr schade. Trotzdem mochte ich Hope und ließ mich von ihrer Begeisterung für die Buchwelt anstecken.

 

Fazit

Ein Buch mit einer tollen Idee und einem tollen Setting. Leider kam aber die Story nicht wirklich voran. Da hätte ich mir mehr Spannung, mehr überraschende Wendungen und abwechslungsreichere Handlungsverläufe gewünscht.