Rezension

Tolles Trilogieende

Dustlands 03 - Der Blutmond
von Moira Young

Saba und ihre Freunde stiften weiterhin Unruhen in New Eden, um den Wegbereiter DeMalo zu untergraben, der Familien auseinanderreißt, um das wenige gute Land, dass es auf der zerstörten Erde noch gibt, nur an die Besten der Besten zu verteilen, während alle anderen rücksichtslos versklavt werden. Als die Sprengung einer Brücke unerwartete Folgen nimmt, trifft Saba erneut persönlich auf den Wegbereiter, der ihr ein Ultimatum stellt: Entweder sie heiratet ihn oder aber er lässt all ihre Freunde und Verbündeten abschlachten, darunter auch ihre Geschwister. Bis zum Blutmond muss Saba sich entscheiden, doch während sie verbissen an einem Plan arbeitet, DeMalo bis dahin zu Fall zu bringen, während sie gleichzeitig geheim halten muss, dass ihr Freund Jack noch am Leben ist, häufen sich die Hinweise, dass sich ein Verräter unter ihrer Gruppe befindet…

Das Cover passt optisch sehr gut zu seinem Vorgänger, genau wie dieser aber leider nicht zur Hardcoverausgabe des ersten Bandes (der Taschenbuchausgabe wurde eine ähnliche Silhouette wie die hier zu sehenden hinzugefügt), was für mich ein kleines Manko darstellt, obwohl der Umschlag so natürlich deutlich besser und längst nicht so langeilig aussieht wie der von Nummer 1 in der Reihe.

Der Schreibstil des Buches ist sehr einfach gehalten, da bis auf einige Ausnahmeabschnitte alles im Präsens und in Umgangssprache aus Sabas Perspektive erzählt wird. Dadurch fühlt man sich als Leser unmittelbar in das Geschehen involviert und kann sich sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen. Dank der kurzen Abschnitte, die von einem Erzähler in der 3. Person und außerdem in der Vergangenheitsform erzählt werden, bleibt das Wissen des Lesers jedoch nicht nur auf Sabas Standpunkt limitiert – stattdessen vermitteln sie einem das Gefühl, dass man nun mehr weiß als die Protagonistin es tut, doch dies trifft nur auf eine Art der Abschnitte zu, denn tatsächlich führen einen  die anderen stark in die Irre, was man aufgrund des Gesamtkonzeptes jedoch erst am Ende bemerkt. Dadurch wird das Buch außerdem sehr spannend.

Schön ist auch, dass die „sicheren“ Abschnitte ganz unmissverständlich zu Sabas kleiner Schwester Emmi gehören, die man so endlich einmal etwas näher kennenlernen darf, wurde sie in den beiden Vorgängerbänden doch eher als unwichtige Nervensäge dargestellt, die keinerlei Talent für irgendetwas besitzt – umso interessanter ist es also, dass gerade sie nun eine besondere Art von Gabe entwickelt und damit charakterlich deutlich wächst. Auch Saba verändert sich deutlich, da sie sich immer weiter von ihrem Image als Todesengel distanziert und nun versuchen will, die Situation ganz ohne Gewalt zu lösen, da sie zu erkennen beginnt, wie machtvoll andere Dinge und Werte sein können.

Zudem legt die Geschichte ein rasantes Tempo vor, es gibt kaum Phasen, in denen nichts Entscheidendes passiert, überall lauert Gefahr und zwischen den verschiedenen Charakteren brodelt und knistert es vor lauter Geheimnissen und Anspannung, vor allem vor dem Hintergrund des Countdowns zum Blutmond, nach dem sogar die Kapitel unterteilt wurden.

Das Ende war zwar ein wenig unspezifisch im Hinblick darauf, ob Saba nach allem, was passiert ist nun auch noch ihr persönliches Glück findet, aber zumindest macht es Hoffnung, auch wenn es vielleicht kein hochtrabendes Happy End im eigentlichen Sinne ist – dafür wirkt es realistisch und nicht gestellt.
Insgesamt ist Dustlands – Der Blutmond also ein überaus gelungener Abschluss einer fantastischen Trilogie, den ich wirklich nur empfehlen kann!