Rezension

Tomas Piety räumt auf

Priest of Bones - Peter McLean

Priest of Bones
von Peter McLean

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eine gelungene Mischung aus Magie und Brutalität, die neugierig auf den zweiten Teil macht. Starke Nerven sind hier gefragt, denn in Ellinburg rollen Köpfe.

Worum geht’s?

Als Tomas mit seiner Kompanie aus dem Krieg in seine Heimatstadt Ellinburg zurückkehrt, muss er mit entsetzen feststellen, dass sich eine Truppe fremder Ganoven sein mühsam aufgebautes System aus Gasthäusern, Bordellen und Glücksspielhallen unter den Nagel gerissen hat. Gemeinsam mit seinen Kriegskameraden, seinem Bruder Jochan und seiner Stellvertreterin Bloody Anne macht sich Tomas daran, die verlorenen Kaschemmen zurück zu erobern und geht dabei über nicht gerade wenige Leichen. Unterstützung erhält er dabei von Billy the Boy, einem zwölfjährigen Jungen, der von der Göttin berührt ist und magische Fähigkeiten entwickelt, die den Pious Men im Kampf um ihre Vorherrschaft von Nutzen sein können.

 

Meine Meinung

Es sind keine leichten Zeiten, in denen Tomas und seine Pious Men leben. Den Krieg haben sie zwar überlebt, aber kaum sind sie wieder zu Hause, beginnt ein neuer Kampf – Nur diesmal um Dinge, von denen sie eigentlich dachten, dass sie schon ihnen gehören. In dieser Situation geht es entsprechend brutal zu, auch wenn ich fand, dass sich die gewalttätigen Szenen relativ ausgeglichen verteilt haben und somit nicht zu viel wurden.

Eine ausgeglichene Verteilung in Bezug auf das Auftreten von Magie in der Geschichte konnte ich dagegen leider nicht feststellen, denn obwohl Billy the Boy immer irgendwo in der Handlung auftaucht, werden seine magischen Fähigkeiten erst zum Schluss kurz thematisiert.

Sehr interessant gestaltet fand ich die Charaktere, die auch für eine Geschichte aus den Genre Fantasy eher ungewöhnlich sind. Tomas als mordender Priester, eine Stellvertreterin mit tragischem Hintergrund und einer schnellen Schwerthand und ein zwölfjähriger Magier – Das habe ich so noch in keiner Geschichte gelesen. Trotz der Gewalttätigkeit, die so ziemlich jeder an den Tag legen muss, mochte ich die Protagonisten fast ausnahmslos. Einzig Jochan gegenüber bin ich noch sehr skeptisch, da er nicht gerade vertrauenerweckend wirkt und sicherlich noch etwas im Schilde führt.

Gut gefallen hat mir auch der Schreibstil, er passt zu der rauen Welt in der die Geschichte spielt und unterstützt die durchaus dunkle Stimmung, die entsprechend der Lebensumstände vorherrscht.

Auch das Cover finde ich sehr schön gemacht, es wirkt zwar ein wenig harmloser als die Geschichte tatsächlich ist, aber mir als Ästhetikerin gefällt es sehr gut.

 

Fazit

Wer schwache Nerven hat, dem würde ich dieses Buch vielleicht eher weniger empfehlen, denn in Ellinburg rollen ein paar Köpfe. Trotz des angenehmen Schreibstils und der erfolgreich etablierten Stimmung ist mir der geringe Fokus auf die Magie ein wenig negativ aufgefallen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass man von deren Existenz und Wirkung zumindest ein wenig eher etwas erfährt, aber eventuell kann da Band zwei Abhilfe schaffen. Insgesamt hat mir Priest of Bones gut gefallen und ich bin schon gespannt darauf, wie die Geschichte um Tomas und seine Pious Men im zweiten Teil weiter geht.

Dafür gibt es von mir viereinhalb Bücherstapel