Rezension

Top!

Silence of the Lambs: 25th Anniversary Edition - Thomas Harris

Silence of the Lambs: 25th Anniversary Edition
von Thomas Harris

Bewertet mit 4 Sternen

Sieben Jahre nachdem Will Graham den Serienmörder Red Dragon mithilfe von Hannibal Lecter geschnappt hat, treibt ein neuer Killer sein Unwesen: Buffalo Bill. Clarice Starling, die gerade beim FBI ihre Ausbildung macht, wird zu Hannibal Lecter geschickt, um ihn um Rat zu bitten. Obwohl ihr geraten wurde, sich nicht zu sehr mit dem Kannibalen anzufreunden, vertraut sie sich ihm unfreiwillig an und findet in ihm einen Verbündeten, der ihr die Suche nach Buffalo Bill erleichtert. Aber Lecter macht keine Geschenke, er möchte Gegengefallen für seine Ratschläge haben, die ihm letztendlich die Freiheit schenken sollen. Quid pro quo ...
Der zweite Teil der Hannibal-Reihe führt eine neue Protagonistin ein: Clarice Starling. Sie ist ein aufsteigender Stern am FBI-Himmel und wird mit der Befragung Hannibal Lecters betreut. Clarice ist zielstrebig und ehrgeizig. Gleichzeitig wird sie von ihrer Vergangenheit verfolgt, die ihr nachts keine Ruhe lässt. Clarice ist einfach eine coole Socke, die sich Anerkennung erst einmal verdienen muss und immer ihr Bestes gibt.
Hannibal Lecter, der in Red Dragon nur am Rande erschienen ist, nimmt hier eine viel größere Rolle ein. Clarice besucht ihn immer wieder, um Rat einzuholen. Auch in Abwesenheit der FBI-Agentin bekommt man mit, was Lecter so treibt. Auch wenn er eigentlich zu den Bösen gehört, kann man nicht umhin, ihn zu mögen. Zunächst einmal hat er einfach Stil. Er isst nicht nur Menschen, sondern bettet sie in ein 5-Sterne-Menü ein, dazu dann noch ein bisschen klassische Musik, und schon ist das Candlelight-Dinner perfekt. Er spielt mit den Leuten um sich herum und manipuliert sie. Er scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein und nutzt sie wie Figuren auf einem Schachbrett. Wer kann ihn da nicht lieben?
Zwischen Red Dragon und Silence of the Lambs merkt man, dass sich Harris' Schreibstil weiterentwickelt hat. Alles klingt ein bisschen runder, und die paar Längen aus dem ersten Band sind größtenteils verschwunden. The Silence of the Lambs gefällt mir also um einiges besser als der Vorgänger. Zwar ist der Killer nicht ganz so spannend wie die Tooth Fairy, hat aber auch seine speziellen Eigenheiten, die ihn unvergesslich machen. Ein paar Längen gab es allerdings schon. Sie haben sich nicht unbedingt in bestimmten Handlungssträngen niedergeschlagen, sondern in der Gesamtheit fand ich manches etwas zu lang geraten. 
Nichtsdestotrotz ist auch The Silence of the Lambs ein Thriller, der seine Leser bei der Stange hält, was in großen Teilen an Hannibal Lecter liegt.