Rezension

Top-Thriller

Die Akte - John Grisham

Die Akte
von John Grisham

Bewertet mit 4 Sternen

„Die Akte“ ist eines der älteren Romane von John Grisham und meiner Meinung nach eines seiner stärksten Bücher.

Zwei Richter am obersten Bundesgericht in Washington werden ermordet. Die Bundespolizei, das FBI und die CIA sind ratlos. Wer hat es auf die beiden Amtspersonen abgesehen und warum? Auch Darby Shaw, eine Jurastudentin befasst sich mit dem Fall und stellt ihrerseits Recherchen an. Dabei stellt sie ihre eigene Theorie zu den möglichen Hintergründen auf und verfasst ein kleines Dossier, welches bald die Mächtigen der USA in Angst und Schrecken versetzt. Sollte sie mit ihrer unwahrscheinliche Hypothese etwa den Nagel auf den Kopf getroffen haben? Und eh es sich Darby versieht, befindet sie sich auf der Flucht und muss um ihr Leben bangen….

Während mich die neueren Werke von Grisham nicht mehr so sonderlich zu begeistern vermochten, ist „Die Akte“ ein Roman, der es in sich hat.

Die Geschichte wird sehr detailliert und spannend erzählt.  Dabei schwankt die Sichtweise von mehreren Personen hin und her. Dadurch wird der Blickwinkel des Lesers immer wieder auf andere, neue Aspekte gelenkt, wodurch sich ein raffiniertes Verwirrspiel entspinnt, das die Spannung stetig steigen lässt.

Die eigentliche Problematik des ganzen Ränkespieles liegt, wie in vielen Grisham-Romanen, in einem hochbrisanten rechtswissenschaftlich zu betrachtenden Tatbestand, der sehr interessant dargestellt wird. Die beteiligten Figuren sind gut charakterisiert und konnten sowohl in positiver als auch negativer Sicht durchweg überzeugen. Unsere Hauptfigur Darby erscheint bereits zu Beginn der Handlung als eine starke und emanzipierte junge Frau. Auf ihrer Flucht quer durch den Osten der USA wächst sie allerdings noch mehr über sich hinaus und lässt ihre Gegner immer wieder verzweifeln.

Alles in allem haben wir es hier mit einem interessanten Roman mit starken Thrillerelementen zu tun. Zugegeben….John Grisham muss man mögen und lesen wollen, da sich seine Romane zumeist sehr detaillreich über juristische Spitzfindigkeiten auslassen. Das ist nicht jedermanns Sache.

Ich kann dieses Buch allerdings vorbehaltlos empfehlen!