Rezension

Top Unterhaltung für junge Zeitreise- und Abenteuer-Fans

Jake Djones - In der Arena des Todes - Damian Dibben

Jake Djones, In der Arena des Todes
von Damian Dibben

Zitat: 
„Allein weil Topaz existierte, wollte er besser sein in allem, was er tat. Er wollte ein furchtloser Held sein, ein Teufelskerl, am besten gleich der Retter der Menschheit.
Retter der Menschheit? Jake schüttelte den Kopf. Woher hab ich bloß all diese Gedanken auf einmal?“
(S. 111)

Inhalt:
Vor knapp einem Monat wurde Jake Djones in London entführt und mit der Wahrheit konfrontiert. Nun darf er an einem ungefährlichen, jedoch für die Geschichtshüter ausgesprochen wichtigem Einsatz teilnehmen: Er soll gemeinsam mit Nathan und Charlie eine Lieferung Atomium im 18. Jahrhundert entgegennehmen.

Doch jemand hat von der Übergabe Wind bekommen und will das Atomium stehlen. Nur knapp können die jungen Geschichtshüter entkommen. Kurz vor dem rettenden Ziel begeht Jake jedoch einen folgenschweren Fehler und das Atomium gerät in die Hände der Verbrecher.

Ohne das notwendige Atomium kehren sie zum Nullpunkt zurück, wo kurz darauf eine Nachricht von der verschwundenen Topaz eintrifft: aus dem Jahr 27 nach Christus, unweit von Italien, in dessen Gegend eine hohe Aktivität von Agatha Zeldt dokumentiert wurde.

Die Mission der wenigen tauglichen Agenten scheitert und da die Zeit drängt, müssen neue Wege gefunden werden. Und somit begibt sich Jake gemeinsam mit seiner Tante Rose auf die Rettungsmission. Endlich kann er beweisen, was wirklich in ihm steckt.

Meinung:
Ich habe Damian Dibbens Zeitreiseroman erst spät gelesen, wodurch die Wartezeit auf diesen zweiten Teil natürlich sehr verkürzt wurde. Dennoch konnte ich es mir nicht verkneifen, sofort zu der Fortsetzung zu greifen.

Für all diejenigen, die sich nicht mehr ganz mit der Zeitreisematerie, dem Atomium, dem Nullpunkt und Co. vertraut fühlen, hat der Autor einen wunderbaren Einstieg geschaffen und gezielte Rückblenden eingebaut. Somit fällt es leicht, wieder in die Seiten und durch die Zeiten zu tauchen.

Jakes Traum hat sich erfüllt. Er begleiten Nathan und Charlie auf eine wichtige Mission, die sogleich die Hintergründe der Zeitreisen etwas genauer erläutert. 
Doch obwohl keiner etwas von der Übergabe wusste, fallen die Geschichtshüter einem Verbrecher namens „Leopard“ in die Arme. Beinahe gerettet, glaubt Jake in dessen Kollegen seinen verschollenen Bruder Philip zu erkennen – ein fataler Fehler, der einfach alles bedroht, wofür die Organisation der Geschichtshüter kämpft.

Damian Dibben brachte mir die Erlebnisse und Emotionen seiner Charaktere trotz der gewählten Perspektive des allwissenden Erzählers gekonnt nahe. Ich litt insbesondere mit Jake, dessen Schuld an ihm nagt und droht, ihn zu überwältigen, wenn er keine Wiedergutmachung leisten kann. Jake lernt in diesem zweiten Band etwas mehr über seine eigene Vergangenheit kennen und auch seine wahre Stärke kommt zum Vorschein.
Sein Glaube ist stark. Er ist sich sicher, dass Philip noch irgendwo da draußen am Leben ist.

Nathans Überheblichkeit ist größtenteils gewichen und er setzt sich sogar für Jake ein. Dass aus den beiden einmal Freunde werden könnten, die sich beinahe auf Augenhöhe befinden, hätte ich niemals erwartet. Natürlich musste ich auf die Sticheleien und Nathans Faible für Mode und Accessoires nicht verzichten. Darüber hinaus lernte ich sogar die Angst des sonst so angstlosen Geschichtshüters kennen.

Océane war mir schon im 1. Teil unsympathisch, wenn man bedenkt, auf welchem Wege sie zu ihrem Verlobten kam. Dieses negative Empfinden für sie konnte dieser zweite Band definitiv noch verstärken. 

Der Autor hat seine Grundidee rund um die Geschichtshüter und die Antagonisten-Familie Zeldt auf fantastische Weise weitergesponnen. War in Band 1 noch Prinz Zeldt der Böse, nimmt diesen Platz nun Agatha ein, die grausamste Frau auf dem Planeten.

Mit seinem einfachen und flüssigen Schreibstil machte Damian Dibben ein Folgen der Geschichte sehr leicht. Der teils vorhandene Humor lockerte auch nervenaufreibendere Szenen ein wenig auf, um die Spannung für die Zielgruppe nicht unaushaltbar zu machen. 

Die Zeitreise in das Jahr 27 nach Christus glich einer Reise in die Mythologie. Zahlreiche Details flossen ein und machten auch diesen zweiten Band wieder authentisch und sogar lehrreich. Zwischendurch genoss ich das eingewobene Indiana Jones Feeling und ließ mich von ihm durch die Seiten tragen. Abenteuer pur für die Zielgruppe!

Dadurch kam auch die Spannung niemals zu kurz! Zahlreiche Zwischenhochs rissen mich mit, der von Nervenkitzel explodierende Showdown glich einem antiken Spektakel, das einem keine andere Wahl lässt, als mitzufiebern und um die Charaktere zu zittern. Atemlos hastete ich durch die Seiten, bangte gleich mit zwei Gruppen und hoffte auf ein „gutes“ Ende.
Dieser letzte Höhepunkt wurde durch zahlreiche Perspektivenwechsel so geschickt eingefädelt, dass die Spannung immer noch weiter anstieg.
„Circus Maximus“, wie der Originaltitel lautet, findet zu einem runden Ende, der weitere Verlauf ist jedoch bereits absehbar und ich freue mich schon auf einen Besuch im China vergangener Zeiten.

Urteil:
Mit „In der Arena des Todes“ hat Damian Dibben das Niveau des Vorgängers nicht nur gehalten, sondern in Sachen Spannung und Hintergründe noch etwas drauf gelegt. Ganz knappe 5 Bücher für diese top Unterhaltung der jungen Zeitreise-Abenteurer.

Ein Muss für Fans des Vorgängers. Alle interessierten Zeitreise-Fans der Zielgruppe sollten Jake Djones unbedingt kennenlernen.

Die Serie:
1. Jake Djones und die Hüter der Zeit
2. Jake Djones in der Arena des Todes