Rezension

Torchwood will never leave you behind!

Torchwood: First Born - James Goss

Torchwood: First Born
von James Goss

Bewertet mit 4 Sternen

Gwen Cooper und ihr Mann Rhys finden mit ihrem Baby Zuflucht in einem abgelegenen Dorf in Nordwales und hoffen dort, ihren Verfolgern entkommen zu sein. Doch Rawbone ist nicht ohne Grund derart abgelegen.

 

Die Handlung spielt im Anschluss der dritten Staffel Children of Earth. Gwen und Rhys sind auf der Flucht vor denjenigen, die ein Interesse daran haben, dass sämtliche Mitglieder von Torchwood vom Erdboden verschwinden oder ihnen die Geheimnisse ihrer Arbeit preisgeben. Am besten beides in umgekehrter Reihenfolge.
Die wenigen übrig gebliebenen Habseligkeiten der zerschlagenen Organisation führen sie nach Rawbone in Nordwales, wo sie in einem Wohnwagen, der einst Torchwood gehörte, unterkommen.
Schnell bemerken sie, dass die Einheimischen ein ungesundes Interesse an Anwen zeigen, und sie werden bald regelrecht von den Einwohnern belagert. Hinzu kommt, dass die Kinder des Ortes, seltsamerweise alle im selben Alter und mit verblüffend ähnlichem Aussehen, ein immer sonderbareres Verhalten an den Tag legen…

 

Der Autor schildert eine glaubhafte Version dessen, was Gwen nach der Geburt ihrer Tochter zugestoßen sein könnte. Schon der Auftakt, der einen mitten ins Geschehen wirft, erinnert einen an die ersten Szenen aus Miracle Day, in der die Familie von Fremden verfolgt wird. Diese Bedrohung weicht schnell einer anderen, weitaus subtileren, die allerdings nicht an Spannung einbüßt. Im Gegenteil, sie ist umso glaubhafter, besonders da das Baby zuviel Action nicht zulässt.
Zwar wird bald klar, dass irgendetwas mit den Kindern nicht stimmt. Trotzdem fragt man sich immer, was als Nächstes kommt, wie alles zusammenhängt und welche außerirdische Macht für die Vorgänge verantwortlich ist.
Untermalt wird das mit einer humorvollen Erzählweise, durch die man schön nebenbei mehr über die Sorgen und Nöte frischgebackener Eltern erfährt. Da erscheint Anwen nicht selten als genauso mächtig wie die eigentlichen Drahtzieher der seltsamen Vorgänge.
Die Ironie dahinter lässt aber zu keinem Zeitpunkt die Personen unglaubwürdig erscheinen. Besonders Gwen und Rhys sind perfekt getroffen in ihrem Miteinander und ihren unterschiedlichen Reaktionen auf die Gefahr, die sie umgibt und die in einem Showdown gipfelt, der einfallsreich, spannend und überraschend ungewöhnlich endet.

 

First Born unterhält wirklich super. Trotz der englischen Sprache ist es leicht zu lesen und gut verständlich. Der Humor, die tollen Charakterzeichnungen und die ideenreiche Handlung sind auf alle Fälle ein großes Plus.
Leider fehlt einem trotz allem die Hauptfigur der Serie, Captain Jack Harkness. Er taucht zwar in einer Rückblende auf, aber die Szene ist leider viel zu kurz. Von daher fühlt es sich ab und zu etwas seltsam an, auch aufgrund mangelnder Actionszenen. So als wäre Torchwood immer und überall, zumindest in Gedanken. Als Organisation allerdings bleibt sie in diesem Buch eher ein Schatten aus der Vergangenheit.