Rezension

Total überflüssig

Un-orthodox, 8 Audio-CDs - Deborah Feldman

Un-orthodox, 8 Audio-CDs
von Deborah Feldman

Bewertet mit 0.5 Sternen

~~So,ich quäle mich nun nich mehr weiter, dieses Buch wird abgebrochen! Der Schreibstil ist unertäglich und, ehrlich gesagt, die Thematik auch!

Inhalt:

Deborah wächst in einer streng jüdisch-orthodoxen Gemeine, ja, man kann sie schon Sekte nennen, auf. Ihr Leben ist bestimmt von strengen, oftmals völlig willkürlichen Regeln und Gesetzen, das Sagen haben die Männer, eine wirkliche Bildung wird ihr sowie allen Frauen versagt. Doch Deborah sucht sich kleine Freiheiten, liest englische Bücher und denkt allgemein viel nach.

Meinung:

Ich habe mich SEHR schwer mit diesem Buch getan! Ständig habe ich mich gefragt, wann es denn endlich zum offenen Konflikt kommt, zur jugendlichen Rebellion, zu dem Punkt, an dem die Protagonistin sagt "Ihr spinnt doch alle!", zum Bruch. Doch weit gefehlt, und jetzt, nach etwa 1/3, ist mir die Geduld ausgegangen. Ich hätte ja vielleicht noch weiter durchgehalten, wenn wenigstens das, worüber die Autorin schreibt, ein bisschen interessant gewesen wäre. Doch im Prinzip bekommt der Leser lediglich eine Biographie über eine Kindheit in einem sehr strengen Elternhaus - ehrlich gesagt nichts Neues. Gut, ihr Leben wird von einer Fülle von Regeln und religiösen Gesetzen bestimmt, ist klar patriarchalisch-hierarchisch organisiert und lässt ihr wenig Entwicklungsfreiraum. Und sie versucht irgendwie damit klar zu kommen. Aber ganz ehrlich? Das tun doch Millionen von Kindern auch! Irgendwann kommt einfach der Zeitpunkt, an dem Kinder und Jugedliche rebellieren und sich gegen die Art, wie ihre Eltern und die Menschen in ihrem Umfeld leben, wehren und versuchen, ihren eigenen Weg zu gehen. Bei Deborah ist das nicht anders, es ist schlicht und ergreifend nichts Besonderes! Ich empfand diese religiöse Gemeinschaft, in die sie hineingeboren wurde, weder schrecklich noch bedrohlich. Klar ist sie anders und entspricht mitnichten dem Bild einer offenen, liberalen Gesellschafts- und Lebensform. Sie ist halt sehr isoliert und etwas weltfremd, aber im Prinzip harmlos. Was daran jetzt so spannend sein soll, dieses Leben in all seinen Facetten zu beschreiben, hat sich mir nicht erschlossen.

Darüber hinaus empfand ich den Sprachstil als furchtbar blumig und damit leider auch nervig. Außerdem wurden viel zu viele Dinge und Begebenheiten in die Länge gezogen, ausgeschmückt, von allen Seiten beleuchtet, dass es mir schlicht zu langweilig war. Die Erfahrungen, die in dem Buch thematisiert werden, hätten besser als Blogeinräge o.Ä. funktioniert.

Fazit:

Da gibt es sicherlich bessere Biographien und Erlebnisberichte von Menschen, die in Sekten aufgewachsen oder in sie hineingeraten sind und daraus wieder entkamen. Dieses Buch glänzt vor allem durch übertrieben blumige Ausschmückungen und Langeweile.

1 von 5 Sternen