Rezension

total verzettelt

Ich bin die Nacht - Ethan Cross

Ich bin die Nacht
von Ethan Cross

Bewertet mit 2 Sternen

Marcus ist der Gute. Francis der Böse. Nebenher gibt es noch jede Menge andere Böse die dann aber wieder gut sind. Und das Mädchen gehört wiederum zu den Guten. Und der Präsident kommt auch noch mit ins Spiel.

Was sich hier alles sehr kompliziert anhört kann leider den Erwartungen in keinster Weise standhalten. Man kommt sich so vor, als ob Ethan Cross alle Skriptideen, die er die letzten 10 Jahre hatte und die keine eigenständige Geschichte ergeben haben, in einen Topf schmiss und daraus "Ich bin die Nacht" bastelte. Und an Punkten, an denen selbst der gutgläubigste Leser ins Zweifeln an der Geschichte kommt, spielt dann auch noch übernatürliche "Verbundenheit", also quasi ein wenig Magie mit. Auch an vermeintlich Tote, die plötzlich wieder auferstehen sollte man sich nicht stören. Über ein paar Außerirdische hätte ich mich auch noch gefreut aber die werden sicherlich für den nächsten Teil der Geschichte, der bereits angedroht ist, gebraucht.

Es ist vieles, aber nicht alles schlecht an dem Buch. Dank der vielen Action ist es recht kurzweilig. Auch die Charaktere wurden ab und an schön gezeichnet. Aber Plattitüden wie "Es muss getan werden, was getan werden muss" können, da sie mehrfach auftauchen, einfach nicht großherzig verziehen werden. Ein mit Selbstzweifeln beseelter Superheld wie Ex-Cop Marcus, der alle denkbaren Klischees in sich vereint und ein Bösewicht wie Francis, der natürlich alle seine Triebhaftigkeit auf eine schlimme Kindheit schiebt, möchte ich allerdings sehr schnell wieder aus meiner Bucherinnerung verdrängen.

Es hätte ein gutes Buch werden können. Aber anstatt sich auf den Charakter des Francis Ackerman junior zu konzentrieren, hat sich Cross unglaublich verzettelt.