Rezension

Totenfrau

Totenfrau - Bernhard Aichner

Totenfrau
von Bernhard Aichner

Bewertet mit 4 Sternen

Die Innsbrucker Bestatterin Brünhilde Blum ist glücklich verheiratet und hat zwei Töchter. Ihr Leben scheint perfekt zu sein, bis ihr Ehemann Mark bei einem tragischen Unfall mit Fahrerflucht tödlich verunglückt. Mark ist Polizist und hat auf eigene Faust in einem schockierenden Fall rund um Menschenhandel,  Zwangsprostitution und Vergewaltigung ermittelt. Schnell verhärtet sich der Verdacht, dass Marks Unfall Mord war, da er den Tätern auf die Spur kam. Blum beginnt ihre eigene Rache.

 

Bernhard Aichners Schreibstil ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Die Dialoge sind Aufzählungen und der Fließtext ist eher abgehackt mit sehr kurzen Sätzen. Zudem wechseln die Szenen und Orte oftmals eher abrupt und unerwartet. Im Laufe des Buches kam ich immer besser hinein und mit dem Schreibstil zurecht. Das Buch liest sich durch die kurzen Kapitel und Sätze sehr flüssig und schnell. Obwohl ich bald ahnte, wer der fünfte Täter war und sich dieser Verdacht als richtig herausgestellt hat, konnte mich die Handlung dennoch bis zum Ende fesseln und begeistern.

 

Beim Lesen merkt man schnell, dass sich der Autor mit dem Thema Bestattungen ausführlich beschäftigt und sehr gut recherchiert hat. Alles was er schreibt hat Hand und Fuß und klingt wirklich authentisch. Dennoch waren mir persönlich manche Details zu ausführlich, blutig und eklig beschrieben.

 

Die einzelnen Protagonisten und Orte sind sehr authentisch beschrieben und ermöglichen es dem Leser komplett in die Handlung einzutauchen. Der Autor schafft es sehr gelungen vor allem Blum als äußerst sympathisch zu beschreiben. Trotz ihrer Taten ist sie mein liebster Charakter und ich habe mit ihr mitgefiebert und mitgelitten.

 

„Totenfrau“ ist mein erstes aber gewiss nicht letztes Buch von Bernhard Aichner (und das liegt nicht nur an unserer gemeinsamen Heimat Innsbruck). Die Unmengen an positiven Bewertungen hat das Buch wirklich verdient du ich bin schon gespannt auf den zweiten Teil.

 

FAZIT:

„Totenfrau“ ist ein wirklich gelungener Thriller, der mir persönlich allerdings zum Teil etwas zu grausig war. Anfangs hatte ich Probleme mit dem Schreibstil, bin aber immer besser hineingekommen und die Handlung konnte mich wirklich mitreißen. Daher vergebe ich 4,5 Sterne!